Am Donnerstagvormittag gab es sieben Hausdurchsuchungen im Brüsseler Stadtgebiet und im Umland (Molenbeek-Saint-Jean, Anderlecht, Laeken und Sint-Pieters-Leeuw). Sie stehen in Verbindung mit den geplanten Anschlägen in Brüssel, meldet die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf die föderale Staatsanwaltschaft.
Bei den Durchsuchungen wurden Telefone und Computermaterial beschlagnahmt, die nun analysiert werden. Auch Waffenattrappen wurden gefunden. Die Ermittler glauben, dass damit in Trainingscamps in den Ardennen geübt wurde.
Ob Haftbefehl gegen die sechs Festgenommen verhängt wird, soll ein Haftrichter im Laufe des Tages entscheiden. Mehr Informationen wird die föderale Staatsanwaltschaft nicht geben. Bereits am Mittwochabend war in Molenbeek ein Mann festgenommen worden.
U-Haft verlängert
Die Behörden hatten vor wenigen Tagen Attentatspläne für die Silvesternacht aufgedeckt und zu diesem Zeitpunkt zwei Männer festgenommen. Der Haftbefehl gegen diese beiden wurde um einen Monat verlängert, sie bleiben in Untersuchungshaft.
Beide Männer kommen laut Medienberichten aus dem Brüsseler Stadtbezirk Anderlecht und sind Mitglieder des Motorrad-Clubs "Kamikaze Riders", dessen Anhänger in sozialen Netzwerken zum Teil mit antisemitischen Parolen auffielen. Beide streiten die gegen sie erhobenen Vorwürfe ab, wie ihre Rechtsbeistände erklärten.
Neun Männer sitzen im Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris in Untersuchungshaft. Demnach befinden sich derzeit insgesamt elf Terrorverdächtige in Belgien hinter Gittern.
belga/dpa/rkr/fs/km - Bild: Thierry Roge/BELGA