Merkwürdige Pressekonferenz: Es ist kein Gewerkschaftsboss, der verkündet, dass drei von fünf Streiktagen bei der Bahn vertagt werden, sondern eine frankophone Studentin, die zwischen den Vertretern von CSC und FGTB sitzt. "Die drei letzten angekündigten Streiktage – also am 21., 22. und 23. Januar – werden auf einen Zeitpunkt außerhalb der Prüfungszeit verschoben", sagt Opaline Meunier von der französischsprachigen Studentenvereinigung UNECOF.
Die Studenten hatten die Gewerkschaften in den letzten Tagen immer wieder darum gebeten, ihren Streik zu vertragen, da er mitten in die Prüfungszeit fällt und viele Studenten gar nicht zu den Unis und Hochschulen kommen.
Mit den jungen Leuten hatten die Gewerkschaften jetzt ein Einsehen. Auf die Forderung der Regierung sind sie hingegen (noch) nicht eingegangen. Die Koalition hatte ja gefordert, dass die Streikankündigung zurückgezogen wird, bevor ein Vermittler den Sozialkonflikt bei der Bahn entschärft.
Erst am Montag wollen die Gewerkschaften über ihr weiteres Vorgehen entscheiden. Pendler müssen sich also weiterhin auf einen Streik bei der SNCB am 6. und 7. Januar einstellen.
Alain Kniebs - Bild: Jonas Roosens (belga)