Die Abflughalle vom Brussels Airport ist dicht gefüllt. Der vorweihnachtliche Reiseverkehr sorgt für zusätzlichen Wirbel. Ein Fluggast ist am Mittwoch aber ein besonderer: der 23-Millionste-Passagier. Weil der Flughafen aber nicht genau sagen kann, wer das ist, bekommen alle Passagiere belgische Pralinen geschenkt.
Flughafen-Chef Arnaud Feist ist mehr als zufrieden. 23 Millionen Passagiere in einem Jahr. Anders gesagt: Zwei Mal ganz Belgien ist seit Januar in Zaventem gestartet oder gelandet. Die Wachstumsrate der letzten Jahre liegt im zweistelligen Bereich. Vor allem wegen des Ausbaus der Aktivitäten von Brussels Airlines, aber auch weil mehr Billigairlines von Brüssel aus operieren. Auch im Langstrecken-Segment seien Verbindungen dazu gekommen.
Es ließen sich aber auch mehr Fluggesellschaften in Brüssel nieder, weil die Betreibergesellschaft massiv in die Infrastruktur investiert habe. In diesem Jahr sei das Verbindungsgebäude "Connector" mit den neuen Sicherheitskontrollen eröffnet worden. Im kommenden Jahr werde die Abflughalle neugestaltet.
In den nächsten Jahren seien weitere Investitionen in die Infrastruktur geplant - in Höhe von 550 Millionen Euro. Dabei habe man immer den Fluggast im Blick, um ihm den Aufenthalt am Brussels Airport so stress- und sorgenfrei wie möglich zu gestalten. Steuergeld wird dafür kaum aufgewendet. Die Flughafenbetreibergesellschaft gehört zu 75 Prozent australischen und kanadischen Investoren.
Trotz der guten Neuigkeiten: Im kommenden Jahr wird die indische Fluggesellschaft Jet Airways Zaventem verlassen und von Amsterdam aus operieren. Brussels Airlines und die amerikanische Fluggesellschaft United übernehmen zwar zwei Strecken nach Kanada und in die USA. Der Brüsseler Flughafen muss aber weiter kämpfen, wenn er auf der Erfolgsspur bleiben will.
"Eines unserer Teams reist um die Welt, um den Airlines Brüssel und seinen Markt schmackhaft zu machen", sagt Arnaud Feist. Vor allem beim Ausbau von Langstreckenflügen sieht der Flughafenchef großen Potenzial und hofft insgeheim auf einen neuen Passagierrekord im kommenden Jahr.
Text und Bild: Alain Kniebs