Noch am Mittwoch tritt die paritätische Kommission zusammen. Sie könnte die Reformen mit einfacher Mehrheit beschließen. Die beiden größten Gewerkschaften CSC und CGSP sind dagegen. Sie haben mit einer Streikwelle im Januar gedroht, insgesamt geht es um fünf Tage.
Der Präsident der sozialistischen Gewerkschaft, Rudy De Leeuw, hatte ein neues Angebot zu Verhandlungen gemacht. In der Sendung Terzake in der VRT lud er die SNCB-Spitze an den Verhandlungstisch. Ausdrücklich rief er Bahnchef Jo Cornu auf, sich an der Suche nach einer Lösung in dem festgefahrenen Konflikt zu beteiligen. De Leeuw sagte, er wolle neue Streiks vermeiden. Eine Schlichtungsrunde war am Montag gescheitert. Die Gewerkschaften haben ihre Streikankündigungen für Januar daraufhin nicht zurückgezogen.
Nach den Plänen von Verkehrsministerin Jacqueline Galant soll die Produktivität bei dem Staatsbetrieb bis 2019 um vier Prozent erhöht werden. Gleichzeitig sollen bis zu 7.000 abgebaut werden. Christliche und Sozialistische Gewerkschaft befürchten, der Umbau gehe zu Lasten der Sicherheit. Durch längere Arbeitszeiten wären die Eisenbahnerschichten zwölf Stunden lang.
Rudy De Leeuw warb auch um Verständnis. Mit Blick auf den Druck, unter dem die Gewerkschaften seit der Streikankündigung stehen, erklärte er, es ginge nicht um ein paar Vorteile, sondern um Grundsätzliches.
belga/vrt/sh - Bild: Thierry Roge (belga)