Am Ende also viel Lärm um nichts? Die Creg, die Regulierungsbehörde für den Strommarkt, hat mit ihrer neuen Untersuchung jedenfalls eine kleine Bombe gezündet. Das Fazit lautet nämlich kurz und knapp: "Die Gefahr eines Blackouts, also eines Stromengpasses, hat es nie gegeben".
Im vergangenen Jahr hatte allen voran der Betreiber der Hochspannungsnetze (Elia) noch genau davor gewarnt. Weil mit Doel 3, Tihange 2 und Doel 4 gleich drei Atomkraftwerke vom Netz waren, sei ein Engpass quasi unvermeidbar, so seinerzeit die alarmierende Voraussage. Dass am Ende die Lichter nicht ausgegangen sind, das wurde später mit den außergewöhnlich milden Temperaturen im letzten Winter erklärt.
Die Creg zeichnet nach eingehender Analyse jetzt ein ganz anderes Bild. Das Problem sei deutlich überschätzt worden. Nicht einmal die so genannte "strategische Reserve" habe aktiviert werden müssen. Und auch, wenn es neun Grad kühler gewesen wäre, wäre man zu keinem Zeitpunkt auch nur in die Nähe einer zeitweiligen Stromabschaltung gekommen.
Und weil insbesondere Doel 4 inzwischen längst wieder am Netz ist, sei das Blackout-Risiko für den kommenden Winter noch geringer, so das Fazit der Creg.
Elia in der Kritik
In der Kritik steht jetzt der Stromnetzbetreiber Elia. Ecolo glaubt, Elia habe mit falschen Prognosen Druck ausüben wollen, um die Laufzeiten der Atomreaktoren wie Doel 1 und Doel 2 zu verlängern.
Ein möglicher Blackout wegen einer Stromunterversorgung war letzten Winter ein Dauerbrenner in den Nachrichten. Die RTBF sendete sogar täglich Berichte über den Stromverbrauch in Belgien.
Roger Pint - Bild: Eric Lalmand (belga)
Und trotzdem werden wieder 21% TVA genommen....von den kleinen Leuten.