Wegen eines Streiks der kleinen autonomen Lokführergewerkschaft SACT ist der Zugverkehr leicht gestört. Nach Angaben der Bahn sind etwa zehn Prozent der Züge seit dem Morgen ausgefallen. Fast 90 Prozent seien planmäßig unterwegs. Der Streik trifft vor allem die Verbindung Antwerpen-Hasselt und den Raum Gent.
Die autonome Lokführergewerkschaft hatte angekündigt, bis zum Ende des Sommers jeden Samstag die Arbeit niederzulegen. Sie fordert bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne. Die SNCB kritisierte die Protestaktion aufs Schärfste und versprach, alles zu tun, um Verspätungen und Zugausfälle so weit es geht zu verhindern.
Um die Auswirkungen auf den Schienenverkehr in Grenzen zu halten, hat die Bahndirektion ein Notfallszenario ausgearbeitet – übrigens gemeinsam mit den drei großen Gewerkschaften, die die Protestaktion der SACT ebenfalls verurteilen. Streikende Lokführer wurden durch Ausbilder ersetzt und sogar Kollegen aus dem Urlaub zurückgerufen.
Nicht nur die SNCB ist stinksauer, auch die Tourismusbranche – etwa die Bürgermeister der Küstenorte, die bereits vor Schäden in Millionenhöhe warnen, Betreiber von Freizeitparks, Pfadfindervereinigungen sowie die Fahrgastverbände.
Sollte die Aktion ein Flop werden, hat ein SACT-Sprecher bereits erklärt, dass die weiteren Proteste an den anderen Samstagen auf der Kippe stehen. Die Forderungen der autonomen Lokführergewerkschaft hält die Bahn jedenfalls für völlig überzogen – die SACT fordere Lohnerhöhungen von über 4.000 Euro im Jahr.
Wer eine Zugreise geplant hat, sollte sich unbedingt vor Reiseantritt im Internet auf sncb.be über die aktuelle Lage informieren.
akn/jp/km - Bild: Nicolas Maeterlinck/BELGA