Im Verteidigungshaushalt der belgischen Armee sinkt der Anteil für humanitäre Militäroperationen im Haushalt auf rund 1,5 Prozent. Das berichtet die Zeitung De Morgen. Der Anteil der Militäroperationen unter NATO- oder US-Führung wird hingegen angehoben.
Insgesamt 66,6 Millionen Euro will die Föderalregierung für Auslandsmissionen der belgischen Armee in diesem Jahr ausgeben. Das ist weniger als im letzten Jahr. Verteidigungsminister Steven Vandeput (N-VA) muss also sparen. Der Rotstift soll vor allem bei den humanitären und Friedensmissionen angesetzt werden. Sie werden aufgelöst oder erhalten weniger Geld.
Für die international gelobte Entminungsaktion im Libanon bedeutet das das Aus. Auch die Mittel für Konfliktvorbeugung und präventive Diplomatie sinken.
Immer mehr Geld fließt allerdings in NATO-Operationen oder in die der "Koalition der Willigen" unter US-Führung. Dazu zählen beispielsweise die Militäroperationen gegen den IS im Irak. Dort stellt Belgien F-16 Maschinen zur Verfügung.
Seit Jahren übt die NATO Druck auf Belgien aus, sich stärker in internationalen Konflikten zu engagieren. Verteidigungsminister Vandeput bestreitet, dass seine Entscheidungen alleine einer internationalen Agenda dienen.
Das Mandat hänge aber von den internationalen Prioritäten ab. Und das sei der Kampf gegen den IS im Irak, so Vandeput. Außerdem seien bei humanitären Missionen Nichtregierungsorganisationen oft besser aufgestellt als die Armee.
morgen/vk - Illustrationsbild: Yorick Jansens (belga)
Mir erscheint die genannte Summe von 66.6 Milliarden Euro als NICHT korrekt, das wäre ja mehr als ein Zehntel unseres BIP, der Verteidigungshaushalt insgesamt kriegt nur 0.5% davon - eventuel handelt es sich um MILLIONEN Euro, aber Milliarden???
Hallo Herr Margraff,
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