3 Kommentare

  1. Als Nicht-Belgier (Deutscher mit elterlichem Migrationshintergrund) muss ich sagen, dass ich das belgische Volk stets als sehr freundlich und tolerant erlebt habe. Nirgends - selbst in den Niederlanden nicht - waren die Menschen so nett und schöngeistig wie in Belgien. ... Den politischen Rechtsruck (der sich nicht nur auf Belgien beschränkt) kann ich mehr als nachvollziehen, wenn man Berichte vernimmt, in denen sich Rettungsfahrzeuge in bestimmte Bezirke Brüssels nicht mehr trauen und die Polizei von Steinewerfern aus dem nicht-abendländischen Kulturkreis angegriffen wird. Dass die Belgier da Angst um das Gewaltmonopol ihres Staates haben ist verständlich.

    Rechts-Links-Bewegungen sind für eine Demokratie nicht ungewöhnlich. Man sollte lieber thematische Argumente austauschen als nur platt auf die angebliche neue Intoleranz der Belgier zu schimpfen... 😉

  2. Ein Kapitalist, ein Bild-Leser und ein Asylbewerber sitzen am Tisch. Auf dem Tisch liegen 12 Kekse. Der Kapitalist nimmt sich 11 Kekse und sagt zu dem Bild-Leser: "Pass auf, der Asylbewerber will deinen Keks!"

  3. Ich habe mich in letzter Zeit in einigen wallonischen Medien über die belgische Politik informiert. Aber kaum ein Beitrag war so einseitig wie der hier.
    Für die "unbelehrbare Ausländerhasserpartei" NVA sitzen junge muslimische Frauen in den Parlamenten. Die neue belgische Regierung repräsentiert die überwältigende Mehrheit der Flamen. Und die Wallonen? Wäre die ehemalige PSC nicht nur noch ein Wurmfortsatz der PS, dann wäre auch die Wallonie besser vertreten.
    Eigentlich muß Belgien doch zufrieden sein, dass die korrupte PS nicht mehr an die Regierung beteiligt ist. Diese Partei hat dieses Land doch erst in diese Situation gebracht, wo es heute ist. Während dieser Zeit hat Belgien es versäumt, notwendige Reformen durchzuführen und das staatliche Defizit zu reduzieren. Die Schulden des Landes entsprichen 100 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. Auch das jährliche Haushaltsdefizit liegt seit Jahren über den drei Prozent, die der europäische Stabilitätspakt toleriert. Die Alterung der Gesellschaft und die höchsten Arbeitskosten in der Eurozone machen Reformen unausweichlich.
    Aber in einem hat Herr Schroeder recht: "Nicht die Fremden, die Flüchtlinge, die Asylsuchenden sind die Begründer des belgischen Elends. Nein! Wir Belgier sind Urheber dieser Misere". Nur verschweigt der Autor die wahren Gründe dieses Elends!