Mehr als 20 Staatsoberhäupter und Regierungschefs und offizielle Vertreter aus 83 Staaten der Welt nehmen am Montag in Lüttich an der internationalen Gedenkfeier zur Erinnerung an den Ersten Weltkrieg teil. Der Tag wird von strengen Sicherheitsvorkehrungen begleitet.
Erwartet werden unter anderem der spanische König Felipe, die Staatspräsidenten aus Frankreich und Deutschland, François Hollande und Joachim Gauck, der britische Premierminister David Cameron und das Prinzenpaar William und Kate. Die hochrangigsten Vertreter werden von König Philippe und Königin Mathilde in der Saint-Laurent-Abtei von Lüttich persönlich begrüßt.
Im Mittelpunkt der Gedenkfeiern wird zunächst das so genannte "interallierte Mahnmal" in Cointe bei Lüttich stehen. Dieses "Mémorial interallié" wurde auf Initiative einer internationalen Vereinigung von Widerstandskämpfern errichtet. Insgesamt acht Staaten unterhalten hier Gedenkstätten.
Um 11 Uhr werden im "Mémorial interallié" die Gedenkfeiern zum Beginn des Ersten Weltkrieges beginnen. Vor hundert Jahren hatte das Deutsche Reich die Festung von Lüttich angegriffen, nachdem deutsche Truppen in der Nacht zuvor bei Gemmenich in das Neutrale Belgien einmarschiert waren.
Am Nachmittag wird in Löwen insbesondere an die Zerstörung der Stadt in den ersten Kriegstagen erinnert. Am 25. Und 26. August 1914 wurde die Stadt systematisch in Brand gesetzt, insbesondere die historische Bibliothek der Katholischen Universität Löwen wurde ein Raub der Flammen.
Dritte Station ist Mons. Bei der Schlacht um Mons kamen die ersten britischen Soldaten zum Einsatz. Am 21. August 1914 fiel dort auch der erste britische Soldat auf belgischem Boden: John Parr. Sein Grab wird unter anderem im Mittelpunkt der örtlichen Gedenkfeiern stehen.
Zahlreiche Fernsehanstalten und insgesamt 500 Journalisten verfolgen das Ereignis. Das RTBF-Fernsehen berichtet live aus Lüttich, auch das deutsche Fernsehen berichtet ausführlich über den Gedenktag. Auch BRF1 berichtet aus Lüttich.
rop/rkr - Bild: Laurie Dieffembacq/BELGA