König Philippe ist an diesem Montag 100 Tage im Amt und gewinnt immer mehr an Popularität. 59 Prozent der Flamen haben Vertrauen in den neuen König. Das sind zehn Prozent mehr als noch Anfang Juli, als Philippe noch Kronprinz war. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des privaten Fernsehsenders VTM.
Nach einer Umfrage von RTL und Ipsos sieht es im frankophonen Landesteil für den König noch besser aus: Hier gaben acht von zehn Befragten an, dem neuen Monarchen zu vertrauen.
Vor allem bei Frauen kommt Philippe gut an: 67 Prozent der befragten Frauen standen hinter dem neuen Monarchen, unter den Männern sind es 52 Prozent. Am 21. Juli hatte Philippe den Eid auf die Verfassung abgelegt und war damit seinem Vater Albert auf den Thron gefolgt. Albert II. hatte knapp drei Wochen vorher angekündigt, sein Amt niederzulegen.
Expertin: "Frischer Wind im Palast"
"Alles in allem hat König Philippe seine Sache bislang gut gemacht", sagt Martine Dubuisson, Journalistin bei der Brüsseler Zeitung Le Soir. Dubuisson gilt als ausgewiesene Kennerin des Königshauses. "Man spürt, dass ein frischer Wind durch den Palast weht. Es gibt ganz offensichtlich das Bestreben, das Königshaus zu modernisieren. Das Königspaar wird demonstrativ modern dargestellt, die Kommunikation wurde der Zeit angepasst. Klar, das ist jetzt auch keine Revolution, aber man will die Monarchie ins 21. Jahrhundert führen."
Noch etwas ist neu: "Früher gab es quasi ausschließlich den König, die Königin kümmerte sich allenfalls um kulturelle Dinge. Jetzt sehen wir ein Königspaar. Das ändert nichts an der Realität der Verfassung, die nur den König kennt. Aber für Philippe ist Königin Mathilde mit ihrer natürlichen Art zweifelsohne ein Trumpf."
Allerdings habe der neue König bislang lediglich einige Antrittsbesuche absolviert. Es gab noch keine Staatsvisite, auch keine wichtige Rede wie zu Weihnachten oder zum Neujahrsempfang. Und er hat auch noch keine Regierungsbildung begleiten müssen. "Spätestens das wird die Feuerprobe sein", sagt Martine Dubuisson.
belga/rtbf/rop/sh - Archivbild: BRF