Neben dem Flamen Frans Van Daele, der künftig das Kabinett des Königs leiten wird, sind es 12 beziehungsweise 13 Personen, die Philippe als Beraterstab quasi auf Schritt und Tritt eng begleiten werden in seinem neuen Leben als König. 13 noch am Anfang, weil einer von ihnen, nämlich der Protokoll-Chef Pierre Warnauts, seine Funktion nach ein paar Monaten aufgeben wird. Zu Beginn soll er seinen Nachfolger, Luftfahrt-Leutnant Alain Gerardy, in das Amt einführen, danach in den Ruhestand treten, so dass am Ende zwölf Personen um Philippe herum übrigbleiben.
Seine Begleiter sind fast alle vertraut mit den Angelegenheiten des Palastes, sie standen schon vorher irgendwie im Kontakt mit dem Königshaus. Fünf Mitglieder des Beraterteams übernimmt Philippe von seinen Eltern, von König Albert und Königin Paola. Drei haben seinem bisherigen Beraterstab angehört, also dem Beraterstab des ehemaligen Prinzen Philippe. Ein weiterer, nämlich der Medien- und Kommunikations-Chef Pierre-Emmanuel De Bauw, hat schon früher öfter das Königshaus beraten, und nur vier Personen sind ganz neu am Hof, darunter Kabinettschef Baron Frans Van Daele.
Der Vollständigkeit halber: Auch Königin Mathilde hat einen Mini-Beraterstab. Er besteht nämlich nur aus einer Person, aus der Diplomatin Machteld Fostier. Sie war bisher die Beraterin von Mathilde. Also kein Personenwechsel, sondern, wenn man so will, nur ein Statuswechsel.
Bemerkenswertes bei der Wahl
Schaut man auf die Profile oder beispielsweise auf die Parteizugehörigkeit der Berater, dann steht vieles in der Tradition des Königshauses. Die beiden Chefs des Kabinetts gehören den flämischen Christdemokraten an, der Kommunikations-Chef ebenfalls. Diese Schlüsselpositionen bleiben in der Hand von Christdemokraten, da wird die politische Grundeinstellung des Palastes auch unter Philippe weitergeführt. Aber an der Spitze des Generalsekretariats stehen ein Sozialist und eine Liberale.
Eine Überraschung im Team ist Rafike Yilmaz nennen. Die erst 32-jährige Frau hat türkische Wurzeln und damit ist sie die erste Person mit Migrationshintergrund, die es in den engsten Beraterstab eines Königs der Belgier geschafft hat. So schreibt es zumindest die Zeitung De Morgen am Dienstag. Die Zeitung hebt auch hervor, dass Rafike Yilmaz aus einer flämischen Stadt kommt, aus Antwerpen, und den flämischen Sozialisten der SP.A angehört. Ein Zeichen der Öffnung ist das Akzeptieren der Vielfalt, aus der die belgische Gesellschaft im 21. Jahrhundert besteht.
Die Aufgabe des Medien- und Kommunikationsteams von Philippe ist es ausdrücklich, die Darstellung des Königs nach außen moderner, offener, aktiver zu gestalten. Aber das alles soll auch im Respekt der Einrichtung geschehen, sprich: der Monarchie. Das ist von Natur aus eine eher tradionsbehaftete Sache. Von daher wird sich graduell vielleicht etwas ändern. Aber mit einer Revolution, mit einer ganz neuen Art König zu sein, damit kann man sicher nicht rechnen.
Archivbild: Kristof Van Accom (belga)