Wenige Stunden nach der Ankündigung vom Thronwechsel durch König Albert hat Kronprinz Philippe die Verdienste seines Vaters gewürdigt. In Antwerpen, wo Philippe an einem Wissenschaftskongress teilnimmt, erklärte er vor Journalisten weiter, er sei sich der Verantwortung bewusst, die er als Thronfolger übernehme. Er werde stets mit ganzem Herzen Einsatz zeigen.
Philippe beendete seine kurze Ansprache mit dem Satz: "Bis zum 21. Juli!" Dann, am Nationalfeiertag, will König Albert II. sein Amt an seinen Sohn abtreten. Philippe wird dann der siebte König der Belgier.
Mehrere politische Parteien haben am Donnerstagmorgen bereits erklärt, dass sie den Thronwechsel für den geeigneten Moment halten, eine Reform der Monarchie auf den Weg zu bringen. Vor zwei Jahren hatte sich eine Mehrheit dafür ausgesprochen, das Amt des zukünftigen Königs auf eine überwiegend protokollarische Rolle zu beschränken. Er würde dann keine Gesetze mehr absegnen und auch keine Minister mehr einsetzen. Umstritten ist, ob der König fortan noch Einfluss auf die Regierungsbildung haben soll.
Allgemein geht man davon aus, dass eine Reform des Königshauses erst von der nächsten Föderalregierung in Angriff genommen wird.
Positive Reaktionen auf Abdankung des Königs
Belgische Euro-Münzen bekommen neues Königs-Porträt
Belgien bekommt einen neuen König und die belgischen Euro-Münzen erhalten ein neues Gesicht. Allerdings mit Verspätung. König Albert II. gibt in zwei Wochen, am 21. Juli, den Thron auf. Neue Münzen mit dem Porträt seines Sohnes und Nachfolgers Philippe wird es aber erst 2014 geben. Das habe die nationale Münzprägeanstalt Monnaie Royale bekannt gegeben, berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Donnerstag. Bisher war das Porträt von König Albert II. auf der Rückseite der Euro-Münzen zu sehen.
Die Vorbereitung für neue Münzen benötige etwa ein halbes Jahr - deshalb werde die Produktion frühestens 2014 angepasst. Die bestehenden Euro-Münzen blieben weiter im Umlauf.
Im vergangenen Jahr hat Belgien 164 Millionen Münzen geprägt. Neu in den Umlauf sollen in diesem Jahr zwischen 100 und 120 Millionen Münzen kommen. Im Euro-Raum haben die jeweiligen Regierungen das Münzprivileg und entscheiden darüber, was auf die Rückseite der Euro-Münzen geprägt wird.
belga/dpa/rtbf/vrt/jp - Bild: Kristof Van Accom (belga)