19 Kommentare

  1. Derjenige der jetzt seinen Job verliert wird sich in Zukunft keinen Ford mehr kaufen. Ob Ford sich hier kein Eigentor einhandelt!

  2. Warum senkt die Regierung nicht die Mwst für Fahrzeuge, die in Belgien gebaut werden? Damit könnte man doch Arbeitsplätze in unserem Land sichern? oder?

  3. Diese Katastrophe kann unser Land im Moment gar nicht brauchen. Es sind ungefähr 10 000 Arbeitnehmr betroffen und das ist dsas schlimmste was im Moment passieren kann.

  4. zu E. Brodel: Ford lebt nicht vom Erlös der Fahrzeuge, die in der Nähe des Werks von den eigenen Beschäftigten erworben werden. Aber - indirekt - Sie Recht: Firmengründer Henri Ford hat bekanntlich das Fliessband in der Automobilherstellung eingeführt und darauf verwiesen, dass aufgrund der reduzierten Produktionskosten sich die Arbeiter ein eigenes Auto leisten könnten.

    Aber da liegt der Hase im Pfeffer: Wenn ich in einer Autozeitschrift lese, dass Renaults rumänischer Billig-Ableger Dacia ein neues Modell, einen siebensitzigen Van, nicht im Niedriglohnland Rumänien baut, sondern in einer krachneuen Fabrik im marokkanischen Tanger, frage ich mich, wo die Grenze bei diesem Spielchen liegt, bei dem die Fertigungskosten mittels Hungerlöhnen immer weiter gesenkt werden, während die Kosten für den Käufer des geliebten Töffs immer mehr in die Höhe getrieben werden.

    zu R. Frauenkron: Ein gesenkter MWSt-Satz für im eigenen Land produzierte Fahrzeuge wäre nicht nur protektionistisch und somit nicht EU-konform, sondern würde logischerweise auch dazu führen, dass andere Länder ähnlich vorgehen würden. Gäbe es die Chance, 80 Mio Deutschen, 60 Mio Franzosen oder 40 Mio Spanien "vor dem Fabriktor" ein Auto zu verkaufen, würde niemand ein Werk dort betreiben, wo "nur" 10 Mio Belgier als Käufer in Frage kämen.

    Abschliessend eine Frage an die Juristen, die diese Beiträge hoffentlich lesen. Die Beschäftigten von Ford Genk hatten sich vor einigen Jahren als Gegenleistung für die Sicherung ihrer Arbeitsplätze bis 2020 auf eine Gehaltskürzung eingelassen. Ich glaube, es ging da um 10 %. Könnten die Betroffenen jetzt Rechtsmittel einlegen, um zumindest die Differenz für die letzten Jahre erstattet zu bekommen?
    Und ist Ford bei der Produktionsverlagerung nach Valencia nicht verpflichtet, den Genker Arbeitnehmern einen Job in Spanien anzubieten? Klar, nicht jeder kann alles stehen und liegen lassen, um in den Süden zu ziehen, aber eine Sache des elementaren Anstands wäre es schon, wenn man mit der vielbeschworenen Mobilität der Beschäftigten auch mal ein konkretes Angebot verbinden würde.

  5. Ich glaube, die Fertigungskosten sind nur ein Teil der Geschichte. Der andere Teil liegt in der aktuellen politischen Lage in Belgien, die sehr unstabil ist. Besonders nach dem Abschneiden der NVA bei den letzten Wahlen.

    Man will sich einfach aus dem Staub machen, bevor schlimmeres passiert. Die Direktion rechnet wahrscheinlich mit politischen Unruhen nach den Wahlen von 2014 und negativen Konsequenzen für die Produktion in Europa. Man bedenke bitte, dass heute alle Werke mit- und ineinander verzahnt sind. Und wenn eines ausfällt, bringt das Schaden für die gesamte europäisiche Produktion. Und Ersatz finden ist schwer innerhalb kürzester Zeit.

    Trotzdem wäre es angebracht, in Belgien die Lohnkosten zu senken oder wenigstens mal darüber zu diskutieren. Es gibt ja noch nicht mal eine politische Diskussion darüber, wie man es vielleicht anders und besser machen könnte. Man muss nicht auf rumänisches oder marokanisches Niveau sinken. Wäre man schon auf dem Niveau von Frankreich oder Deutschland, wäre viel gewonnen.

  6. Die Eu kann nur richtig funktionieren, wenn in jedem Mitgliedsstaat die gleichen Bedingungen und Gesetze sind. Wenn die Autos ausserhalb der EU gebaut werden, dann müssen sie mit hohen Einfuhrzöllen belegt werden, damit die Produktion sich in der EU lohnt.

  7. Die neuen Autowerke werden alle außerhalb Europas gebaut. Nicht nur dass dort die Lohnkosten sehr niedrig sind und Gewerkschaften oft nicht existieren, sondern auch existieren dort überhaupt keine Umweltstandarts. Somit wird dort sehr oft die Umwelt verpestet.
    Die EU kann doch einfach durch Importzölle dieses Ungleichgewicht wieder herstellen. Dann wird auch wieder die Produktion in Europa interessant.

    Zu den geforderten Lohnsekungen kann ich nur folgendes sagen. Die Lohnnebenkosten müssen gesenkt werden, d.h. die Bruttolöhne.
    Der Staat versteht hier oft die Senkung der Nettolöhne. Diese liegen jedoch oft nur wenige 100 € über dem garantierten Mindesteinkommen.

  8. Lieber Herr Brodel, die Produktion von Genk geht nach SPANIEN, und das liegt m.W. immer noch in Europa ... und in der EU! Weshalb dort die Bruttolöhne soviel günstiger sind (ca. 50% !!), weiß ich auch - noch - nicht. Es gibt dort ein Ford-Werk, dass mit der Produktion aus Genk besser ausgelastet werden kann. Der Standort Genk, mit höheren Löhnen und auch nicht ausgelastet, musste nun dran glauben. Umso höher ein Werk ausgelastet ist, umso kostengünstiger wird produziert. Je günstiger die Lohnkosten (m.W. ist deren Anteil bei Autos nur ca. 6%, d.h. in Spanien ca. 3% Vorteil) umso mehr. Auch konzentrierte Investitionen und deren Rationalisierung, sowie höhere Flexibilität an einem einzigen Standort, spielen sicher eine Rolle.
    Die Produktion geht aber auch immer öfter in die neuen Märkte (s. z.B. Erfolg von VW in China). Die Produktion in Marokko und im Osten Europas wird auch bald obsolet sein, weil der europäische Markt schrumpft.

  9. Die EU hat nicht umsonst von den Südeuropäern verlangt, die Löhne zu senken. Dort lässt es sich demnächst billig produzieren.

  10. Zu allerst einmal ist es eine Katastrophe für Belgien,und die Arbeiter,die nun ohne Arbeit sind.Keine Frage.
    Aber alles auf den belgischen Staat abzuwälzen,oder und z.B über die zu hohen Lohnkosten zu fluchen ist auch nicht alles..
    Nicht nur Ford hat massive Probleme,weil einfach zu viele Autos in Europa produziert werden.Und die Chinesen stehen mit ihren nachgeahmten Vehikeln auch schon vor Europas Türen.Die Koreaner sind schon da..Die Manager von Ford haben hier auf jeden Fall die Zeichen der Zeit verschlafen.Man kann über Renault /Dacia hier reden wie man will,aber die Dinger werden gekauft.Und das nicht weil die mal 100 Euro oder ein Satz Winterreifen gratis attraktiv macht.Da ist schon mehr im Spiel.Ob Dacia nun in Rumänien oder Tunesien gebaut wird,spielt für den Käufer keine Rolle.Aber vielleicht ist das auch nur ein kurzzeitiges positives Echo...

    Es werden noch weitere Werke geschlossen werden,traurig aber wahr.
    Ich bin mal gespannt wie lange z.B.Opel noch in Bochum Fahrzeuge produziert.
    Die Automobilindustrie geht in ganz Europa am Stock.Und das wird nicht mal in 1-2 Jahren vorbei sein.Dieser Markt wird sich wohl oder übel erst mal gesundschrumpfen müssen.

  11. Ich bin ja mal gespannt ob die Nva jetzt auch die Trennung von Limburg und seinen Arbeitslosen verlangt. Anstatt sich um die Ford Arbeiter zu kümmern kommen die jetzt raus damit das beim KV Kortrijk kein Französichunterricht gegeben werden soll.Für die sind mehr gelbe Fahnen und Strassennamen nur auf Flämisch auf Ihrem Territorium wichtiger als die Arbeitnehmer. Es ist nicht mehr als normal das grosse Konzerne das weite suchen wenn die politischen Rechtsextremen dauernd damit drohen das Land zu teilen. Österreich hat seinerzeit auch festellen müssen das die Multinationalen abhauen , wenn ein rechter Wind im Land weht... Schade für die Flamen, aber nachdem man gewählt worden ist , kümmert sich die NVA mal überhaupt nicht um die Belange Ihrer Wähler, das beste Beispiel ist der marokanische Bürgermeister der NVA

  12. @Patrick Helm: Ihre Antwort finde ich als Flämin einfach lächerlich. Es zeigt nur, dass Sie so gut wie nichts über Flandern wissen, wahrscheinlich holen Sie Ihre Wahrheit nur aus frankophonen Medien. Sonst hätten Sie gewusst, dass gestern einige Minister der flämischen Regierung in Genk bei den Arbeitern waren. Einer von diesen Ministern war Philippe Muyters, u.a. zuständig für Arbeit und von der N-VA.

    Und wenn in Eupen die Fussballmannschaft vor allem aus Schweden zusammengestellt ist, dann finden Sie es selbstverständlich ganz normal, dass die anderen Fussballspieler alle Schwedisch lernen?

    Was der 'marokanische' Bürgermeister der NVA betrifft: erstens handelt es sich um eine Dame, die schon sehr lange für die N-VA arbeitet. Zweitens hat sie eine flämische Mutter, ihr Vater stammt aus Marokko und ist sie hier geboren. Was ist falsch damit?
    Wie man auf Englisch sagt: Get your facts right!

  13. Werte Frau Janssens,
    die Argumentation des Herrn Helm kann ich gut nachvollziehen. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte, das die N-VA (auch) nicht in der Lage ist bzw. sein wird, die Antworten auf solche Katastrophen wie bei Ford- Genk oder künftige vergleichbare Ereignisse zu geben. Die Regierungsverantwortung ist für die N-VA eine Nummer zu groß aber genau daran wird sie in Zukunft von ihren Wählern gemessen werden und möglicherweise scheitern.

    Ja, es muss in Belgien vieles verbessert werden. Auch muss sich vieles verändern, da gebe ich Herrn de Wever recht. Aber die kommenden Aufgaben können Flamen und Wallonen nur gemeinsam lösen, alles andere ist unredlich.

    Am Beispiel Ford- Genk zeigt sich, das selbst die N-VA auch nur mit Wasser kocht. Und es zeigt sich, das alle Belgier, und damit meine ich Flamen, Wallonen und Deutschsprachige, zusammenhalten müssen anstatt sich gegenseitig zu zerpflücken.
    Ein neues Belgien? JA! Hartelijk welkom, Mevrouw Janssens!

  14. Es ist mal wieder typisch. Die Riesenunternehmen machen was sie wollen. Zuerst hundert Millionen erhalten, dafür eine Arbeitsplatzgarantie bis 2020 geben, aber was kommt dabei raus, Schliessung in 2014. Bin mal gespannt, ob der flämische Ministerpräsident es schafft, die 43,5 Millionen zurückzubekommen. Vielleicht gelingt das ja. Aber wer bezahlt mal wieder die Zeche? Der kleine Mann: Ford rechnet damit, dass sie mit durchschnittlich 77.000 € an Abfindungsprämie da kommen. Wenn diese Summe, wie ich annehme, brutto ist, sollten wir mal nachrechnen, wer eigentlich hier was profitiert:
    50% Einkommensteuer, macht 38500 € mal 4300 = 165.550.000 € für den Staat. Oder gibt es da eine Sonderregelung?

  15. Die Frage ist doch, warum werden ausgerechnet in Belgien so viele Automobilwerke geschlossen. VW, Citroen, Opel und nun Ford, aber in Deutschland z B. nicht.

    Warum kaufen so viele Europaer lieber bei Toyota, Kia, Honda usw., statt PKW's die in Europa produziert werden? Klar, weil sie preiswerter sid. Aber warum produzieren den die Asiaten preiswerter? Weil dort die Lohne und soziale leistungen niedriger sind?

    Mit der NVA hat dies bestimmt nichts zu tun, den Bart De Wever ist eher liberal und Arbeitgeberfreundlich eingestellt.

  16. Ok Herr Radermacher

    Ich äussere mich wieder wenn Sie mir erklären warum verdammt nochmal die Wallonen jetzt an der Schliessung von Ford Schuld haben , erklären Sie mir das
    Soweit ist es schon, das hat Bartje Kaiser von Vlaanderen gestern nämlich herausposaunt
    Wird sind sicher auch Schuld das seine Fritten kalt sind...

  17. Herr Helm, ich habe doch nicht behauptet, dass die Wallonen an der Schliessung Schuld haben.

    Was ich meinte, ist der Widerspruch in Ihrem Beitrag. Auf der einen Seite behaupten Sie, dass durch die NVA ein rechter Wind durch Flanderen weht, schreiben von Rechtsextremen. Und dann schimpfen Sie uber den marokanischen Bürgermeister der NVA. Das passt nicht zusammen, denn eine Rechtsextreme Partei wird wohl kaum einen Bürgermeister marokanischer Abstammung unterstutzen.

    Kein Konzern geht aus Belgien weg, nur weil bei einer Kommunalwahl eine nationale Partei siegt.

    Bart De Wever hat mal die Reformen der Regierung Schroder gelobt, und recht hat er. Denn auch deshalb steht Deutschland besser da als andere EU - Lander.