Die Züge fahren wieder. Wobei: Mittwochabend ist der Bahnverkehr offenbar nur schleppend wieder in Gang gekommen. Die Probleme seien aber inzwischen behoben, hieß es. Die Gewerkschafen bezeichneten die Protestaktion als Erfolg: 85 Prozent der SNCB-Bediensteten seien dem Streikaufruf gefolgt.
Dass es nicht mehr waren, dafür gebe es verschiedene Erklärungen, verlautete unter anderem von der sozialistischen Gewerkschaft CGSP. Es sei zum Beispiel so, dass die Direktion Druck ausgeübt habe; so sei den Arbeitnehmern nahe gelegt worden, einen Tag Urlaub zu nehmen. Die Direktion weist diesen Vorwurf zurück. Außerdem relativiert sie die Zahlen der Gewerkschaften in puncto Streikbeteiligung: So müsse man feststellen, dass in der Wallonie die Hälfte der Lokführer gestreikt hätten; in Flandern sei es aber nur ein Drittel gewesen.
Zahlen hin oder her: Fakt ist, dass am Mittwoch der gesamte Zugverkehr lahm gelegt war. Die Gewerkschaften wollten damit gegen die Pläne des zuständigen Föderalministers Paul Magnette protestieren. Der will die SNCB neu strukturieren und sieht dabei eine zweigeteilte Struktur vor, die Gewerkschaften fordern ihrerseits die Rückkehr zu einer Einheitsstruktur. Die Verhandlungen darüber sollen Freitag wieder aufgenommen werden...
Die Föderalregierung investiert in die Sicherheit des Schienennetzes. Wie die Zeitung "De Standaard" schreibt, sollen ab dem nächsten Jahr die Signalanlagen modernisiert werden und rund 450 Züge ein automatisches Bremssystem erhalten. 3,8 Milliarden Euro würden dafür freigemacht, habe Minister Magnette angekündigt. Die Investitionen erstrecken sich laut Zeitung über einen Zeitraum von zehn Jahren.
Bild: Olivier Vin (belga)
Bei uns fährt schon lange kein Zug mehr!