Bei den Föderalwahlen 2010 kamen sechs von zehn N-VA-Wählern von anderen Parteien. Vor allem rechte und extrem rechte Wählergruppen entschieden sich im Jahr 2010 erstmals für die flämischen Nationalisten.
Das geht aus einer Studie der Universität Löwen hervor, die das Wählerverhalten bei den Stimmabgaben 2007 und 2010 verglichen hat.
Demnach kamen 2010 nur 41 Prozent der N-VA-Wähler von dem Kartell der N-VA mit der CD&V. Die anderen Wähler wechselten von anderen Parteien, zu einem großen Teil vom Vlaams Belang (22 Prozent).
Auch die Open VLD musste viele Stimmen an die N-VA abgeben (14,2 Prozent).
belga/vrt/est - Archivbild: belga
Bin ja mal gespannt, wie lange das Hoch der N-VA noch anhalten wird. Ihr Lieblingsschippchen im belgischen Politsandkasten, die Staatsreform, ist ihr ja von den Koalitionsparteien abgenommen worden. Den Unmut gegenüber den Frankophonen in der Wahlkabine ausdrücken ist das eine, aber ob eine wirkliche Spaltung des Landes, wie sie die N-VA will, mit allen Konsequenzen von den Flamen im allgemeinen und den Wählern dieser Partei wirklich gut geheißen wird?
Bislang ist die N-VA ja durch ihre Maximalforderungen in gemeinschaftspolitischer Hinsicht aufgefallen, von denen sie bis jetzt noch nichts umsetzen musste. Natürlich kann das für eine gewisse Zeit eine geschickte Vorgehensweise sein: Ich fordere so viel, dass die anderen auf meine Forderungen gar nicht eingehen können. Und dann kann ich pikiert am Spielfeldrand stehen und sagen, die anderen lassen mich nicht mitspielen....
Irgendwann werden aber auch die Wähler der N-VA Ergebnisse sehen wollen. In Flandern regieren sie ja schon seit 2009 mit. Merkt das einer?
Was mich generell mal interessieren würde: Die meisten Umfragen, die der N-VA über 30% in Flandern geben, sind meines Erachtens Umfragen für potenzielle Föderalwahlen. Gibt es auch Werte, die explizit für das flämische Parlament erhoben werden? Sehen diese ähnlich aus, trotz der Popularität eines Kris Peeters?