Das große Verkehrschaos ist allerdings ausgeblieben. Die Menschen im Land hatten offenbar vorgesorgt: Sie hatten einen Tag Urlaub genommen oder von zu Hause aus gearbeitet.
Für den Streik mussten die Gewerkschaften im Vorfeld viel Kritik einstecken. Und auch die Föderalregierung hat heute noch einmal deutlich gemacht, dass sie an ihren Sparvorhaben festhält.
Der Aufruf zum Streik ist nach Angaben der Gewerkschaften gut befolgt worden. Christliche, sozialistische und liberale Gewerkschaft protestierten gemeinsam gegen das Sparpaket der Regierung. Sie befürchten zusätzliche Kürzungen.
So nicht
Neben dem Nahverkehr ist der Streikaufruf auch in der Industrie befolgt worden. Zahlreiche Großunternehmen mussten heute geschlossen bleiben. Die Häfen von Antwerpen und Zeebrügge waren so gut wie dicht. Auch hier: Ein klares Zeichen der Gewerkschaften an die Regierung: "So nicht!"
Protestiert wurde auch am Flughafen von Charleroi, der ganz schließen musste. In Brüssel verlief der Flugverkehr hingegen bis auf wenige Streichungen ganz normal. Bei der Postzustellung gab es vor allem in der Wallonie erhebliche Störungen – in Flandern kaum. Schulen und Krankenhäuser wurden teilweise bestreikt. Ähnlich sah es beim Einzelhandel aus. In den kleinen und mittelständischen Betreiben dagegen wurde fast normal gearbeitet. Abgesehen von einigen Ausnahmen sei die Streikbereitschaft in Flandern viel geringer als in der Wallonie, hieß es.
Kritik
Im Vorfeld des Generalstreiks hatte es viel Kritik gegeben. Nur jeder fünfte Belgier hatte Verständnis für die Aktionen der Gewerkschaften. OpenVLD-Minister Vincent Van Quickenborne übte erneut scharfe Kritik. Die Gewerkschaften seien nicht ehrlich. Die Regierung habe bereits vor ein paar Wochen den sozialen Dialog mit den Arbeitnehmervertretern wieder aufgenommen und man stehe kurz vor dem Abschluss der Gespräche. Das müssten die Gewerkschaften anerkennen.
Morgen ist der Streik vorbei. Dann kehren alle wieder an den Verhandlungstisch zurück. Claude Rollin von der CSC hofft dann auf Zugeständnisse von Seiten der Regierung. Weiter sparen – wie die EU es vorschreibt – sei nicht mehr möglich, erklärt Rollin. In zwei Wochen wollen die Gewerkschaften Bilanz ziehen. Weitere Protestaktionen sind nicht ausgeschlossen.
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Bild: Dirk Waem (belga)
voellig sinnloser streik , bekanntlich weiss man ja das die gewerkschaften nur noch um ihre eigene jeweilige macht kaempfen, das hat nix mehr mit dem kleinen buergern zutun