Es war ein Rennen gegen die Zeit. Bevor die Märkte bzw. die Banken öffnen, musste Dexia in einem sicheren Hafen sein. Das ganze Wochenende wurde also mit Hochdruck an der Rettung der Traditionsbank gearbeitet.
Am Sonntag waren eigens dafür sogar der Französische Premierminister François Fillon und auch ein Vertreter der Luxemburgischen Regierung nach Brüssel gekommen. Hier ging es darum, sich die Risiken zu teilen.
Und Risiken gibt es genug. Nicht nur, dass Belgien vier Milliarden auf den Tisch legt, um Dexia-Belgien aus der Gruppe herauszukaufen - der belgische Staat bürgt auch zu 60 Prozent für die so genannte "Bad bank", über die die toxischen oder faulen Papiere abgewickelt werden.
Diese Bürgschaft sei aber niedriger als die Garantien, die man 2008 im Zuge der ersten Rettung von Dexia übernommen hatte, betonte der amtierende Premierminister Leterme. Der geschäftsführende Finanzminister Reynders erklärte, es sei nicht das Ziel, dass Belgien ewig der Besitzer der Dexia bleibe - man bleibe "so lange wie nötig".
Die Staatsschuld werde durch die Operation nicht nennenswert anwachsen, der Schuldgrad wachse von 97 auf 98 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Man bleibe also unter 100 Prozent.
Wiederaufnahme der Aktien an der Börse noch ungewiss
Ob die Aktien von Dexia, die seit Donnerstag vom Handel ausgesetzt sind, heute wieder notiert werden, ist noch nicht klar. Die Finanzgruppe hat für 9 Uhr eine Pressekonferenz angekündigt. Zum Zeitpunkt der Aussetzung hatte eine Dexia-Aktie einen Wert von 85 Eurocent. Die Anleger sind besorgt. Die Aktionärsholding Arco, die über 800.000 Anteilseigner vertritt, hat bereits staatliche Garantien gefordert. Darüber will das Kernkabinett in den nächsten Tagen entscheiden. Auch die Zukunft der Gemeindeholding ist ungewiss.
Die Gewerkschaften bei Dexia sind zufrieden mit der Zerschlagung des Finanzkonzerns. Dennoch fürchten sie, dass die Verstaatlichung einen Stellenabbau mit sich bringen könnte.
Bild: Bruno Fahy (belga)
Gewinne privatisieren, Kosten sozialisieren!
Das ist doch mal eine saubere Sache:
Wenn die Bürger über Steuern und Staatsverschuldung sowieso immer zur Haftung herangezogem werden, ist eine Privatisierung eine gute Lösung!
Aber: Das gegenwärtige System ist falsch:
Die Wachstumsforderung von Politik und Wirtschaft geht immer zu Lasten von Gemeinwohl und Gemeinschaft, sprich Umwelt, Klima, Wasser und Resourcen!
D.h wichtige Grundthemen dürften nicht in privater Hand sein: eB. Wasser, Nahrung (= keine Gen-Patente), Mobilität (=zB Bahn), Kommunikation (=Telefonie, Pist, Internet), Energie (=Atommüll), Banken (!) etc.
Genossenschaftlichle Modelle wie die Wohnungsbaugenossenschaften, Energiegenossenschaften, Raiffeisenbanken sind sinnvoll und gerecht!
Es würde weniger Gewinn möglich sein, wenn nachhaltig, sozial und ökologisch gewirtschaftet würde, da alle Kosten einfließen müßten!
Damit wäre unsere Gesellschaft auf einem höheren Niveau und es gäbe weniger Armut...