Von Etienne Davignon, Belgiens bekanntestem Geschäftsmann, stammt der Vorschlag: "Höhere Steuern für Superreiche". In Krisenzeiten müsse jeder etwas zur Sanierung der Staatsfinanzen beitragen, sagt Davigon.
Von Menschen mit kleinen Einkommen könne man das aber kaum verlangen. Deswegen sein Vorschlag: eine Reichensteuer nach französischem Vorbild.
Die Aktion ist eher symbolisch, denn eine zusätzliche Sonderabgabe für Gutverdienende wird nicht reichen, um die riesigen Löcher im Staatshaushalt zu stopfen.
Andere reiche Belgier haben sich bereits dagegen ausgesprochen - darunter Roland Duchâtelet, der neue Boss von Fußball-Erstligist Standard Lüttich, sein Vermögen wird auf 500 Millionen Euro geschätzt. Duchâtelets Argument: Der Steuerdruck in Belgien, auch für Superreiche, sei bereits jetzt so hoch wie nirgendwo anders in der Welt.
Auch Regierungsbildner Elio Di Rupo hat bereits über eine solche Reichensteuer nachgedacht. Sollte es bei den Koalitionsverhandlungen zu sozialen und wirtschaftlichen Fragen kommen, werden die acht Parteien darüber beraten.
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Seit 1974 nimmt Davignon an den jährlichen Treffen der Bilderberg-Konferenz teil, deren Präsident er 2005 wurde. Er ist Mitglied der Trilateralen Kommission und der Fondation Ditchley.
Ach, der Multimillionär und Vivant-Gründer Duchâtelet spricht sich gegen eine Reichensteuer aus. Was sagen denn die hiesigen Vivant-Jünger dazu? Sind die auch der Meinung, dass man sich ab einem bestimmten Einkommen aus der Verantwortung stehlen darf. Ja, so ist das eben bei Vivant: Wasser predigen und Wein trinken!