Einige erinnern sich vielleicht noch daran: Belgien hat früher einmal "Goldfranken" geprägt mit den Bildnissen von den Königen Leopold I. und II. sowie König Albert I. Seit Jahren besteht die Tradition aber nicht mehr.
Gold-Hype
Der CD&V-Vorsitzende Sammy Mahdi setzt auf den Gold-Hype und erklärt, dass Gold seit Jahrhunderten für Stabilität stehe und viele ohnehin schon in Gold investierten. Warum dann nicht auch über eine offizielle belgische Goldmünze, die man in der Familie auch als Erbstück an Generationen weitergeben könne.
Mahdi erinnert auch daran, dass Belgier viel Geld auf Bankkonten aufbewahren, das dort kaum Zinsen bringt. Belgier könnten ihr Vermögen also auf mehrere Anlageklassen streuen - wie eben Gold. Allerdings bringt das auch keine Zinsen.
Einnahme für den Staat
Die CD&V erhofft sich durch eine Gedenkmünze auch Einnahmen für den Staat. Wenn die Nationalbank eine solche Goldmünze prägt, wird sie zu einem Preis über dem reinen Goldwert verkauft. Der Staat setzt auf eine gewisse emotionale Bindung an die Münze, die dem Käufer einige Euro Wert ist.
Wenn man die belgische Goldmünze irgendwann dann doch verkaufen möchte, bekommt man diesen emotionalen Wert nicht in Euro zurück, sondern nur den reinen Goldwert.
Kritik
Hier setzt auch die Kritik der Finanzprofis an. Wenn man in Gold investieren möchte, dann doch lieber in Form von Barren oder international gängigen Münzen wie dem Krügerrand, dem französischen Napoleon oder anderen, sagen sie.
Der Bankenexperte Pascal Paepen von der Uni Löwen fällt sogar ein vernichtendes Urteil und sagt am Dienstag in der Zeitung Het Nieuwsblad: "Gedenkmünzen werden über Preis verkauft, das grenzt schon an Betrug".
nieuwsblad/okr