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Pressebericht: Renten könnten in den nächsten Jahrzehnten de facto erheblich schrumpfen

22.12.202507:05
  • Föderalregierung
Renter auf einer Parkbank
Illustrationsbild: Kzenon/Smarterpix

Die Rentenreform hat offenbar tiefgreifendere Auswirkungen als bislang angenommen. Das berichtet De Standaard unter Berufung auf ein neues Gutachten des Planbüros. Demnach sollen die Pensionen zwar noch indexiert, aber nicht mehr an das allgemeine Wohlstandsniveau angeglichen werden.

Manchmal werden die Auswirkungen von Regierungsbeschlüssen erst später klar. Die Föderalregierung hatte sich ja Ende November auf ihr Spar- und Reformpaket geeinigt. Und seither versuchen Experten, die genaue Tragweite der einzelnen Maßnahmen zu ermitteln.

Beispiel Pensionsreform: Um das Rentenniveau beziffern zu können, zieht man in der Regel die sogenannte "Ersatzquote" heran. Die gibt an, wie viel Prozent des früheren Erwerbseinkommens durch die Rente ersetzt werden. Im Moment beläuft sich diese Ersatzquote in Belgien im Durchschnitt auf etwas mehr als 60 Prozent. Die Nettopension liegt also um rund 40 Prozent niedriger als der letzte Nettolohn des Betreffenden.

Diese Ersatzquote dürfte in den nächsten Jahrzehnten aber erheblich schrumpfen. Der Grund: Die Renten sollen bis auf Weiteres nicht mehr an den allgemeinen Wohlstand angepasst werden. Das geschah bislang über den sogenannten "Wohlstandsumschlag", den hat die Regierung aber abgeschafft.

Die Folgen sind dramatischer als bislang gedacht: Demnach wird die Ersatzquote bis 2070 um rund ein Viertel sinken. Bisher war man von knapp einem Prozent ausgegangen. Das bedeutet, dass der Unterschied zwischen dem Nettoeinkommen und der Rente nochmal erheblich größer würde.

Roger Pint

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