Die Hilfsorganisation "Restos du Coeur" befürchtet wegen der Sparmaßnahmen der Föderalregierung ihre Schließung. Das teilte die Organisation bei einer Pressekonferenz mit. Am Sonntag feiert der belgische Ableger der französischen Initiative sein 40-jähriges Jubiläum.
Ein Beschluss der Regierung sehe vor, dass die Restos du Coeur 44 Prozent weniger an finanziellen Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds Plus erhielten. Das bedeute einen geschätzten Verlust von fast 420.000 Euro an indirekten Subventionen. Und das, wo man jetzt schon zum dritten Mal in Folge auf ein Defizit zwischen 100.000 und 200.000 Euro zusteuere - "trotz der außergewöhnlichen Unterstützung durch treue Spender".
Der Verband spricht von einer "besorgniserregenden Situation". Während die Nachfrage nach Hilfe explodiere, würden die Mittel zusehends schwinden. Ohne Unterstützung vonseiten der Politik drohe das Aus.
Durch die von der Föderalregierung beschlossene zeitliche Begrenzung der Arbeitslosigkeit und weitere Sparmaßnahmen geht der Verband von einer steigenden Anzahl an Hilfsbedürftigen aus.
In Belgien gibt es 21 Restos du Coeur. In diesem Jahr haben sie schon 1,4 Millionen Gratisessen und Lebensmittelpakete verteilt.
Aus Anlass des 40-jährigen Bestehens in Belgien wird das Manneken Pis in Brüssel am Sonntag als Coluche verkleidet. Der französische Schauspieler und Humorist hatte im September 1985 die Initiative der "Restos du Coeur" in Frankreich ins Leben gerufen. Am 21. Dezember startete die Initiative auch in Belgien.
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