Das Institut für Tropenmedizin in Antwerpen fordert eine zielgerichtete Informationskampagne über die sogenannte HIV-Präexpositions-Prophylaxe (PrEP), einer Pille zur Vorbeugung einer HIV-Infektion. Hintergrund ist die steigende Zahl von HIV-Infektionen. Die HIV-Prävention erreiche noch längst nicht jeden, so das Tropeninstitut zur Begründung.
In Belgien ist die Zahl der Neuinfektionen das vierte Jahr in Folge gestiegen. Aktuell sind knapp 20.000 Menschen in Belgien HIV-positiv. Ursachen für den Anstieg sind die Banalisierung von Aids sowie weit verbreitete Fehlinformationen. So glauben 40 Prozent der jungen Menschen in Belgien beispielsweise,
dass es eine Impfung gegen Aids gibt.
Forscher des Antwerpener Instituts für Tropenmedizin haben deswegen eine Reihe von Empfehlungen formuliert, um HIV-Prävention zugänglicher zu machen. Dabei hat das Tropeninstitut auch mit der flämischen Ärztevereinigung Domus Medica zusammengearbeitet, sowie mit dem Universitätskrankenhaus Gent und dem flämischen Expertisezentrum für sexuelle Gesundheit, Sensoa.
Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei PrEP, der Pille zur HIV-Vorbeugung. Viele Menschen stünden dieser Pille grundsätzlich positiv gegenüber, so das Tropeninstitut, der Zugang bleibe aber oft schwierig. Nicht alle würden das Präparat kennen, andere sähen sich selbst nicht als Risikogruppe, wieder andere hätten Bedenken wegen möglicher Kosten oder Nebenwirkungen. Gespräche über die PrEP-Pille blieben oft schwierig, auch bei manchen Ärzten.
Boris Schmidt