Frauen erhalten in Belgien im Schnitt 30 Prozent weniger Rente als Männer. Das geht aus einer neuen Studie der OECD hervor. Das ist die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, ein Zusammenschluss von Dutzenden Ländern, die sich der Demokratie und Marktwirtschaft verpflichtet fühlen.
Die Lücke zwischen den Renten ist in Belgien deutlich größer als in anderen OECD-Staaten. Im Schnitt beträgt die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen 21 Prozent. Grund für den Unterschied ist laut Studie, dass Männer häufig mehr arbeiten und höhere Löhne beziehen.
Weitere Gründe sind laut Studie, dass Männer häufiger private Rentenversicherungen abschließen als Frauen, und dass Männer häufiger zusätzliche Renten erhalten für Ehepartner, die finanziell von ihnen abhängig sind.
Der OECD-Bericht bemängelt auch, dass Belgien eines der wenigen Länder ist, in denen es noch keinen Renten-Malus gibt - also eine gekürzte Rente für Menschen, die zu früh in Rente gehen. Dadurch würden zu wenige Menschen angehalten, bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter zur arbeiten, heißt es. Allerdings plant die Regierung einen solchen Renten-Malus einzuführen.
vrt/okr