Der Fall um die mutmaßlich betrügerische Hauskrankenschwester schlägt weiter hohe Wellen, er sorgt sogar – ob seiner Dimensionen – für regelrechte Empörung. Die 42-jährige Stefanie Sander soll systematisch und in großem Stil fiktive Hausbesuche beim Landesamt für Krankenversicherung LIKIV geltend gemacht haben.
Möglich war das insbesondere durch die sogenannte Drittzahlerregelung, die erlaubt, Behandlungen direkt mit der Krankenkasse abzurechnen. Nach Informationen der Zeitung Het Laatste Nieuws soll Sander auf diese Weise mehr als eine Million Euro pro Jahr kassiert haben. Wieviel davon unrechtmäßig war, das wird noch ermittelt.
Es kommt aber noch schlimmer. Laut einem Bericht der Zeitung Het Nieuwsblad soll Stefanie Sander ihre Patienten sogar unter Druck gesetzt haben. In der Wohnung der Heimpflegerin wurden demnach rund ein Dutzend Identitätskarten entdeckt. Mit Hilfe dieser Ausweise soll Sander illegal Zulagen für pflegende Angehörige kassiert haben. Andere Patienten soll sie regelrecht erpresst haben, ihr diese Zulagen zu überlassen.
Das alles muss sich für Sander sehr gelohnt haben: In ihrer Villa wurden unter anderem 17 Luxusfahrzeuge beschlagnahmt.