Belgien gedenkt am Dienstag der Opfer des Ersten Weltkriegs. Anlass ist der Waffenstillstand, der am 11. November 1918 zwischen dem Deutschen Reich und den Westmächten Frankreich und Großbritannien unterzeichnet wurde. Die Unterzeichnung fand in einem Eisenbahnwaggon in der Nähe der nordfranzösischen Stadt Compiègne statt.
Tausende Besucher kommen jedes Jahr zu den Feierlichkeiten in die westflämische Stadt Ypern. Auch diesmal waren darunter viele Nachfahren von britischen, amerikanischen oder kanadischen Soldaten.
Am Dienstagvormittag fand die traditionelle Zeremonie unter dem Menenpoort statt. Auf den Mauern des Kriegsdenkmals stehen die Namen von 50.000 vermissten britischen Soldaten. An der Feier nahmen unter anderem der flämische Ministerpräsident Matthias Diependale (N-VA) und die Regionalministerin Mellissa Depraetere (Vooruit) teil.
Ypern war eines der blutigsten Schlachtfelder im Ersten Weltkrieg. In den vier Kriegsjahren starben dort etwa eine halbe Million Soldaten.
In Brüssel fand die jährliche Gedenkfeier am Grab des Unbekannten Soldaten an der Kongresssäule statt. König Philippe legte einen Kranz nieder. Die Föderalregierung war durch Premier Bart De Wever (N-VA), Verteidigungsminister Theo Francken (N-VA) und Innenminister Bernard Quintin (MR) vertreten. De Wever war einer der wenigen mit einer Mohnblume im Knopfloch, dem Symbol schlechthin für den Ersten Weltkrieg.
Die Zeremonie am Grab des Unbekannten Soldaten erinnert traditionell nicht nur an die Gefallenen des Ersten Wellkrieges, sondern auch an die Opfer des Zweiten Weltkrieges, der vor 80 Jahren endete.
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