Die föderale Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen verschiedener Drohnensichtungen aufgenommen. Dabei geht es um die Drohnen, die Anfang Oktober über dem Lager Elsenborn gesichtet wurden sowie den ähnlichen Vorfall am Wochenende über dem Stützpunkt Kleine Brogel.
Laut Staatsanwaltschaft gibt es Anzeichen von Spionage und Einmischung eines anderen Staates. Die Drohnenvorfälle von Dienstag sind vorerst nicht Teil der Ermittlungen, könnten aber noch hinzu kommen, heißt es.
Die Geheimdienste und das Militär gehen davon aus, dass Russland hinter den Drohnenflügen der letzten Wochen steckt, wie die VRT meldet. Es gebe zwar keinen zweifelsfreien Beweis, aber die Indizien ließen keinen anderen Schluss zu. So tauchten die Drohnen über Militärbasen auf, flogen in einem Geschwader und bei Dunkelheit. Das könnten Amateure nicht durchführen, so die Einschätzung. Russland habe darüber hinaus ein besonderes Augenmerk auf Belgien, da hier Milliarden an eingefrorenem russischen Vermögen liegen.
Am Donnerstag tritt der Nationale Sicherheitsrat zusammen, um über die jüngsten Drohnenvorfälle zu beraten. Dienstagabend musste der Flugbetrieb am Brussels Airport nach Drohnensichtungen zwei Mal kurz hintereinander eingestellt werden. Auch der Flughafen Lüttich-Bierset hatte wegen Drohnensichtungen vorübergehend schließen müssen. Der Flughafen von Charleroi wurde vorsorglich für kurze Zeit geschlossen, ohne dass dort Drohnen entdeckt wurden. Einige Flüge nach Brüssel wurden dorthin umgeleitet. Auch über mehreren Militärstützpunkten tauchten erneut Drohnen auf.
Passagiere, deren Flüge wegen Drohnensichtungen abgesagt wurden, haben grundsätzlich Anspruch auf Entschädigung. Darauf weist Brussels Airlines hin. Dabei können Kunden wählen zwischen der Rückerstattung des Tickets oder der kostenfreien Umbuchung auf einen anderen Flug. Auch für zusätzliche Kosten etwa für Hotel oder Transport gilt dieser Anspruch.
Game of Drones: Belgien reagiert auf mysteriöse Drohnensichtungen
vrt/okr