Die Gewerkschaften sind gegen einen Indexsprung. Den hatte Premier Bart De Wever bei den laufenden Haushaltsberatungen vorgeschlagen.
Ein Indexsprung bedeutet, dass die Löhne und andere Leistungen einmalig nicht an die Lebenshaltungskosten, also an die Inflation, angepasst werden. Laut De Wever soll das den Unternehmen in Belgien etwas Luft und mehr Wettbewerbsfähigkeit verschaffen. Einen solchen Indexsprung hatte es 2015 bereits unter der Michel-Regierung gegeben.
Doch die Gewerkschaften finden das nicht nur sozial ungerecht, sondern auch wirtschaftlich sinnlos. Eine Studie der Nationalbank hatte nach dem Indexsprung 2015 herausgefunden, dass die Unternehmen die freigewordene Marge genutzt haben, um ihre Gewinne und Dividenden zu erhöhen, nicht um die Preise zu senken.
Schuldagentur: Defizit hat sich weiter erhöht
Die Verschuldung des belgischen Staates ist auf 544 Milliarden Euro angewachsen. Das meldet die Schuldenagentur. Demnach erhöhte sich das Defizit allein im letzten Monat um sieben Milliarden.
Bei den Haushaltsberatungen steht offenbar noch nicht fest, wie viel Geld eingespart werden soll. Premier De Wever spricht von mindestens zehn Milliarden Euro, während die frankophonen Liberalen (MR) von 20 Milliarden bis 2030 ausgehen. Ziel sei, die europäischen Budgetvorgaben einzuhalten, ohne das Wachstum zu gefährden, sagte der MR-Vizepremier David Clarinval vor Beginn der Verhandlungen in der RTBF.
belga/vk/jp