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"Der Lange" und der "Brasilianische Escobar" - Monsterprozess in Brüssel

15.09.202518:02
  • Brüssel
Monsterprozess in Brüssel gestartet
Monsterprozess in Brüssel gestartet (Bild: Marius Burgelman/Belga)

Es ist wohl der Prozess des Jahres: Montag hat in Brüssel das Strafverfahren gegen insgesamt 31 Angeklagte begonnen, die des Drogenschmuggels beschuldigt werden. Darunter sind auch zwei Kriminelle, die sogar international ganz oben auf den Fahndungslisten standen. deswegen gelten für den Prozess besonders strenge Sicherheitsvorkehrungen.

"Bei diesem Verfahren gelten die schärfsten Sicherheitsvorkehrungen seit dem Prozess um die Brüsseler Anschläge", werden nicht genannte Polizeiverantwortliche zitiert. Und die Nervosität ist greifbar. Die Angeklagten werden in unmarkierten Polizeifahrzeugen zum Gerichtsgebäude gebracht; also der Gefangenentransport ist nicht sofort erkennbar. Im Sitzungssaal selbst darf nicht gefilmt werden. Die Angeklagten werden bewacht durch schwer bewaffnete und vermummte Mitglieder einer Spezialeinheit der Föderalen Polizei. Denn es bestehe erhebliche Fluchtgefahr.

Auf der Anklagebank sitzt auch nicht irgendwer, sondern zwei doch richtig schwere Jungs. Einmal ist das Flor Bressers, der aufgrund seiner Körpergröße im Milieu auch als "Der Lange" bekannt war. Oder auch als "Der Professor", weil er angeblich über ein Uni-Diplom verfügt; in Kriminologie übrigens. Der 39-jährige Limburger soll in großem Stil Kokaintransporte nach Belgien organisiert haben. Er war die Spinne im Netz, er koordinierte die Transporte, er gab die Befehle, und das von seiner Luxusyacht aus, die meist in den Seychellen oder anderen tropischen Paradiesen vor Anker lag.

Der zweite "dicke Fisch" befand sich auf der anderen Seite der Transportkette: Sérgio Roberto de Carvalho war dafür zuständig, das Kokain in Südamerika zu organisieren und zu verschiffen. Der 67-jährige war in einem früheren Leben mal Offizier in der brasilianischen Armee und operierte auch bei seinen Drogengeschäften von seinem Heimatland aus. Ihn nennt man den "Brasilianischen Pablo Escobar".

Beide gelten als äußerst gewaltbereit und rücksichtslos. Und vor allem: Beide sind mächtig und haben Geld, haben also prinzipiell die Möglichkeiten, notfalls auch radikale Mittel anzuwenden. Und das sind keine bloßen Mutmaßungen. Wie die Zeitung Het Nieuwsblad berichtet, ließ Flor Bressers nach seiner Festnahme in der Schweiz im Jahr 2022 eine Motorrad-Gang anheuern, die ihn befreien sollte. Der Plan schlug nur fehl, weil die Rocker zufällig in eine Polizeikontrolle fuhren. Einmal in Belgien konnte ein weiterer Ausbruchversuch vereitelt werden, bei dem sogar ein Hubschrauber zum Einsatz kommen sollte. De Carvalho gilt ebenfalls als extrem gefährlich.

Eigentlich sollte das Verfahren in Brügge stattfinden. Denn: Der ganze Fall nahm seinen Anfang bei einer Firma mit Sitz in Knokke, also eben im Zuständigkeitsbereich der Staatsanwaltschaft Westflandern. Das Unternehmen war angeblich spezialisiert auf Wasserreinigung bezeiehungsweise -aufbereitung, diente aber in der Praxis als Deckmantel für die Drogentransporte. Dass der Prozess dennoch in Brüssel stattfindet, hat nur mit dem Profil der Angeklagten zu tun.

Konkret hat man sich wieder für das Justitia-Gebäude entschieden, also das ehemalige Nato-Hauptquartier, in dem auch schon das Schwurgerichtsverfahren gegen die Brüsseler Attentäter abgehalten worden war. "Wir können solche Sicherheitsmaßnahmen, wie sie im vorliegenden Fall vonnöten sind, nicht in allen Gerichtssälen des Landes gewährleisten", sagte Edward Landsheere, Sprecher des Justizministeriums, in der VRT. "Deswegen ist es schlichtweg effizienter, sie im Justitia-Gebäude in Haren zu organisieren":

Dass die Bande um Bressers und de Carvalho den Justizbehörden überhaupt ins Netz gegangen ist, das ist immer noch einem der größten Fahndungserfolge der letzten Jahre zu verdanken. Unter anderem belgischen Ermittlern war es gelungen, das Kommunikationssystem Encrochat und auch den Nachfolger Sky ECC zu entschlüsseln. Beide Messengerdienste galten als "nicht zu knacken" und wurden deshalb von Drogenkartellen verwendet.

Nach dem inzwischen berühmten Hack im Frühjahr 2020 konnten die Ermittler buchstäblich mitlesen. Auf diese Weise bekamen sie Einblicke in die Organisationsstruktur der Banden und die internen Abläufe. Dabei erfuhren sie zum Beispiel auch, wie Bressers reagierte, als sich die Schlinge um seinen Hals immer mehr zusammenzog. Unter anderem bezahlte er einen Privatdetektiv, der die Ermittler und den Untersuchungsrichter beschatten sollte.

Später suchte Bressers einen Freiwilligen, der sich absichtlich im Gefängnis von Brügge einsperren lassen sollte, um das dortige Personal zu observieren. Die Abhörprotokolle, von denen unter anderem die Zeitung Het Laatste Nieuws Auszüge veröffentlicht hat, lesen sich wirklich wie das Drehbuch zu einer Netflix-Serie. Die vorläufig letzte Folge spielt jetzt in einem Gerichtssaal.

Roger Pint

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