Wer in den nächsten Tagen oder Wochen ein Päckchen oder Paket in die USA schicken möchte, der sollte sich beeilen. Zumindest, wenn er das Päckchen mit dem Dienstleister Bpost über den großen Teich befördern lassen möchte. Denn praktisch wird das nur noch bis einschließlich Donnerstag möglich sein. Bpost wird den Transport von Päckchen und Paketen in die USA zunächst auf unbestimmte Zeit einstellen.
Grund sind neue Zollbestimmungen in den USA. Präsident Trump hat im Zuge seiner neuen Zollpolitik auch beschlossen, ab Ende August neue Abgaben auf alle Päckchen und Pakete zu erheben, die aus dem Ausland in die USA geschickt werden.
Bisher sind Postsendungen aus dem Ausland mit einem Warenwert unter 800 Dollar von Abgaben befreit. 800 Dollar, das sind zurzeit knapp 700 Euro. Diese Freistellung soll jetzt wegfallen. Und auch das kleinste Päckchen mit einem Wert von nur einem Dollar soll mit Abgaben belegt werden.
Bislang ist laut Angaben von Bpost noch nicht klar, wie viel Geld für die unterschiedlichen Päckchen gezahlt werden muss. Außerdem gebe es noch kein System, um die neuen Abgaben am Zoll in den USA zu bezahlen. Das erklärte Bpost-Sprecherin Veerle Van Mierlo im Radio der VRT.
Bpost zieht Reißleine
Wegen dieser Unklarheit sieht Bpost Probleme auf sich zukommen, weniger für das Unternehmen selbst, als vielmehr für die Kunden. Wenn beim Transport der Päckchen nicht alles so läuft, wie es sein soll, könnten plötzlich Zusatzkosten in bislang noch nicht bekannter Höhe entstehen.
Deshalb zieht Bpost die Reißleine und stoppt den Transport von Päckchen grundsätzlich. Jetzt soll ein System zusammen mit dem amerikanischen Zoll entwickelt werden, um Klarheit über Kosten und Prozedur zu erhalten. Erst danach soll der Pakettransport über den großen Teich bei Bpost wieder aufgenommen werden.
Früher Stopp ist Vorsichtsmaßnahme
Dass dieser Stopp jetzt schon greift, obwohl die neuen Abgaben – wie auch immer sie aussehen werden – erst ab Ende nächster Woche erhoben werden sollen, sei eine Vorsichtsmaßnahme von Bpost zum Schutz und Wohl der Kunden. Sprecherin Van Mierlo erklärt: "Wir stoppen früher, um sicherzugehen, dass Päckchen nicht mit Verspätung in den USA eintreffen und dann doch von den neuen Regeln betroffen werden. Wir wollen vermeiden, dass Päckchen beim Zoll blockiert bleiben, weil unerwartete Kosten entstehen. Deshalb stoppen wir die Annahme und den Transport von Päckchen schon am 22. August. Die neuen Regeln gelten aber erst ab 29. August."
belga/sh