In Brüssel werden die Folgen der verschärften Asylpolitik der Regierung De Wever direkt sichtbar. Nach einem Bericht der RTBF kampieren inzwischen ganze Familien auf den Straßen der Hauptstadt, weil sie keinen Platz in einem Auffangzentrum erhalten.
Seit Anfang August haben Asylbewerber, die bereits in einem anderen EU-Land einen Antrag gestellt haben, keinen Anspruch mehr auf Unterbringung und Betreuung durch Fedasil. Das gilt unabhängig davon, ob der Antrag abgelehnt oder angenommen wurde.
Wie die RTBF weiter berichtet, war Asylministerin Anneleen van Bossuyt (N-VA) nicht zu einem Interview bereit. Sie drückte ihr Bedauern über die Lage der betroffenen Familien aus, weigerte sich aber auch, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Die Situation gehe auf die zu laxe Politik der Vorgängerregierungen zurück, so van Bossuyt.
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