Außenminister Maxime Prévot (Les Engagés) hat die neuen Zollankündigungen von US-Präsident Trump scharf kritisiert. Die Handelsaggression der USA gegen ihre europäischen Verbündeten sei ungerechtfertigt und sorge bei Investoren für Unsicherheit. Das Ergebnis der Zölle werde sein, dass "beide Seiten verlieren", so Prévot.
Trump hatte am Samstag neue Sonderzölle in Höhe von 30 Prozent auf europäische Einfuhren per Brief angekündigt. Sie sollen am 1. August in Kraft treten. Außenminister Prévot setzt darauf, dass die EU-Kommission bis dahin eine Verhandlungslösung erreicht und die Zölle damit noch abgewendet werden können.
Kommissionspräsidentin von der Leyen hat bereits mit Gegenmaßnahmen gedroht, sollte nicht doch noch ein Kompromiss gefunden werden. Es würden alle notwendigen Schritte eingeleitet, die Interessen der EU-Staaten sicherzustellen, sagte sie.
In Belgien gehören die Chemie- und die Arzneimittelindustrie zu den Branchen, die in besonderem Maße die Zölle zu spüren bekommen würden, die US-Präsident Donald Trump ab dem 1. August auf europäische Waren erheben will. Pieter Timmermans, Chef des Arbeitgeberverbandes (FEB-VBO), fordert, "bis zum Ende zu verhandeln", aber ohne die europäischen Interessen aus dem Auge zu verlieren.
Dass der US-Präsident etwas ankündige, bedeute nicht, dass man sich dem beugen müsse. Man müsse weiterhin entschlossen verhandeln - aber mit dem klaren Ziel, zu einer Einigung zu kommen, sagte Timmermans der RTBF. Timmermans rief ebenfalls dazu auf, die belgischen Interessen auf europäischer Ebene zu verteidigen.
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