Die Diplomaten waren auf einer Ortsbesichtigung im Flüchtlingslager Dschenin, als zwei Soldaten plötzlich insgesamt fünf Schüsse abgaben. Und dann gehen die Meinungen auseinander.
Die israelische Armee gibt an, dass die Soldaten Warnschüsse in die Luft abgegeben hätten, weil die Gruppe sich nicht an die Absprachen gehalten habe. "Diese Version entspricht nicht unseren Informationen", verlautete aber schon aus dem Kabinett von Außenminister Prévot.
Auf Bildern, die von der palästinensischen Autonomiebehörde verbreitet wurden, ist zu sehen, wie die Soldaten ihre Waffen tatsächlich auf die Diplomaten richten. Außenminister Prévot hat schon mit dem belgischen Diplomaten telefoniert: Er sei geschockt, aber wohlauf, so Prévot.
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas zeigte sich empört und bezeichnete den Vorfall als "inakzeptabel". "Warnschüsse sind auch Schüsse. Und wir fordern eine Untersuchung des Vorfalls", sagte Kallas.
Eine Untersuchung sei schon eingeleitet worden, hieß es in einer Mitteilung der israelischen Armee, in der sie auch betont, die entstandenen Unannehmlichkeiten zu bedauern.
Roger Pint