Die Fans des FC Brügge sind am 18. Mai anlässlich des nächsten Meisterschaftsspiels gegen den RSC Anderlecht auf dem Gebiet der Brüsseler Stadtgemeinde Anderlecht unerwünscht.
Dies hat der Bürgermeister von Anderlecht, Fabrice Cumps, am Dienstag entschieden. Er kündigte zugleich eine entsprechende polizeiliche Verordnung an. Demnach wird es den Anhängern von Club Brügge verboten, sich auf dem Gebiet der Gemeinde Anderlecht aufzuhalten.
Bürgermeister Cumps reagiert damit auf die Ausschreitungen vom vergangenen Sonntag am Rande des Fußball-Pokalfinales zwischen Club Brügge und dem RSC Anderlecht. Bei Zwischenfällen vor und nach dem Spiel waren rund 80 Personen verletzt worden, darunter vier Polizisten.
Brügger Hooligans hatten mehrere Geschäfte in Molenbeek und auch Anwohner angriffen. Mit seiner Entscheidung wolle er sowohl die Einwohner als auch die Fans des RSC Anderlecht schützen, erklärte Fabrice Cumps in einer Pressemitteilung.
Kritik an Föderalregierung
Einige Brüsseler Regionalpolitiker haben sich verärgert darüber gezeigt, dass die meisten Mitglieder der Föderalregierung die rassistischen Angriffe nicht verurteilt haben.
Ilyas Mouani, Regionalabgeordneter in Brüssel von Vooruit, sieht darin ein typisches Verhalten von rechten Politikern. "Sie zeigen schnell mit dem Finger auf Brüsseler Jugendliche, aber wenn es um Gewalt von Hooligans geht, dann schweigen sie", kritisiert Mouani.
Brüssels PS-Chef Ahmed Laouej seinerseits gibt sich überrascht, dass weder der FC Brügge, noch die Polizei in Brügge die rassistischen Angriffe in Brüssel als solche bezeichnet. Auch Politiker der PTB zeigen sich entrüstet, dass sich außer Innenminister Quintin niemand von der Föderalregierung zur Gewalt am Sonntag geäußert hat.
Quintin soll am Donnerstag in der Kammer zu den Ausschreitungen Stellung nehmen.
rop/kwa/belga