Nackte Gewalt vor einem Fußballspiel: In diesem Ausmaß hat Brüssel das lange nicht mehr erlebt. Menschen, die aufeinander einschlagen und treten, mit Steinen werfen und auch dann mit der Gewalt nicht aufhören, wenn der Gegner schon am Boden liegt. Die Szenen, die auf Videos im Internet die Runde machen, zeugen von der Brutalität, die Brüssel am Sonntagnachmittag zeitweise überrollt hat.
Am heftigsten waren die Auseinandersetzungen rund um den Zentralbahnhof, in Molenbeek und unweit des Stadions auf dem Heysel-Gelände. Scheiben gingen zu Bruch, Geschäfte wurden teilweise verwüstet, Feuerwerkskörper mitten in Menschengruppen gezündet oder geworfen. Eine Person erlitt wegen eines Feuerwerkskörpers schwere Verletzungen an der Hand.
Die Polizei nahm rund ein Dutzend Randalierer vorübergehend fest. Nach dem Spiel zettelten Brüsseler Jugendliche eine Schlägerei mit Brügge-Fans an. Die Polizei setzte einen Wasserwerfer ein, um die Anhänger auseinander zu treiben. Am Südbahnhof soll ein Schuss gefallen sein; ein Brügge-Fan wurde am Bein verletzt.
Laut Angaben der Hilfsdienste wurden insgesamt rund 80 Personen medizinisch versorgt, neun wurden ins Krankenhaus gebracht.
Die flämischen Grünen (Groen) fordern eine Verschärfung der Fußballgesetzgebung. Dass Hooligans Fußballspiele für rassistische Gewalt und Zerstörung nutzten, sei nicht hinnehmbar. Groen fordert eine Anhörung der Verantwortlichen der Fußballliga (Pro League) im föderalen Parlament.
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