Insgesamt geht es bei dem Großauftrag für die SNCB um den Bau von bis zu 600 neuen Zügen im Wert von 3,4 Milliarden Euro. Der französische Zugbauer Alstom hatte die Entscheidung der Bahn für die spanische CAF unter anderem mit der Begründung angefochten, dass das Alstom-Angebot technisch mindestens genauso gut und außerdem auch noch günstiger gewesen sei.
Die SNCB ihrerseits verwies auf das ihrer Meinung nach bessere Preis-Qualitätsverhältnis des spanischen Anbieters und auf europäische Regeln zur Vergabe von Aufträgen. Diese Regeln machten es unmöglich, lokale Betriebe zu bevorzugen, so die Bahn sinngemäß.
Dieser Argumentation ist der Staatsrat jedoch nicht gefolgt. Die SNCB habe in ihrer Entscheidung nicht mitgeteilt, mit welcher Methode sie die technische Qualität der verschiedenen Angebote beurteilt habe. Damit habe die Bahn gegen das für öffentliche Betriebe bei der Auftragsvergabe geltende Prinzip der Transparenz verstoßen.
Durch die Entscheidung ist die Bestellung der Triebwagen in Spanien nun zunächst auf Eis gelegt. In einem weiteren Schritt muss der Staatsrat nun noch entscheiden, ob die Bestellung auch storniert werden muss.