Dass in erster Linie Männer bei Verkehrsunfällen sterben, ist nichts Neues. Die Todesrate steigt seit vielen Jahren stetig an. Neu ist, dass nun die 80-Prozent-Marke erreicht worden ist. 2023 starben 501 Menschen. 80 Prozent davon waren Männer.
Eine mögliche Erklärung laut Vias ist, dass männliche Fahrer deutlich risikobereiter sind und anfälliger für Ablenkungen. Das sei unter anderem auf die Sozialisation zurückzuführen.
Männer würden schon in der Kindheit dazu ermutigt, Risiken einzugehen und ihre Kontrolle zu behaupten. Frauen würden eher zu Vorsicht und Einhaltung von Regeln sozialisiert. Diese Muster würden sich beim Autofahren wiederspiegeln.
Männer fahren doppelt so oft wie Frauen unter Alkoholeinfluss und sind auch viel häufiger mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. Außerdem verzichten Männer häufiger darauf, einen Sicherheitsgurt anzulegen und nutzen auch öfter als Frauen ihr Handy beim Fahren. Nach Ansicht von Vias sollten sich Sensibilisierungskampagnen wie die Bob-Kampagne, vor allem an Männer richten.
Frauen fahren demnach defensiver und vorausschauender als Männer. Die Untersuchung zeigt auch, dass die Chancen, einen Unfall zu überleben, statistisch gesehen doppelt so hoch sind, wenn eine Frau am Steuer sitzt.
Der Prozentsatz der Todesfälle variiert je nach Verkehrsteilnehmerkategorie. So sind 96 Prozent der getöteten Motorradfahrer Männer. Bei den Autofahrern sind es 75 Prozent, bei den Radfahrern 74 Prozent. Bei den Fußgängern sind 56 Prozent der Todesopfer Männer.
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