Vor der Metrostation Clemenceau in der Brüsseler Gemeinde Anderlecht hat es am Samstagabend wieder eine Schießerei gegeben. Gegen 21:30 Uhr fielen dort mehrere Schüsse. Dabei wurde ein Mensch getötet. Die Täter konnten flüchten. Durch den Polizeieinsatz war der Metroverkehr über mehrere Stunden unterbrochen. Am Sonntagmorgen läuft der Verkehr wieder normal.
Über die Identität des Toten hat die Staatsanwaltschaft bisher noch keine Informationen veröffentlicht. Auch ist nicht bekannt, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelt. Auf Bildern einer Überwachungskamera ist ein dunkel gekleideter Mann mit einem Sturmgewehr zu erkennen.
In Anderlecht kommt es seit gut zwei Wochen immer wieder zu Schießereien. Vergangene Woche Mittwoch hatten Unbekannte vor der Metrostation Clemenceau mit Sturmgewehren um sich geschossen und flohen anschließend durch die Tunnel der Metro. Zwei Tage später fielen Schüsse im Peterbos-Viertel, dabei wurde ein Mann getötet. In der Region Brüssel-Hauptstadt gab es in diesem Monat insgesamt schon fünf Schießereien. Hinter den Taten wird eine Verbindung mit dem Drogenmilieu vermutet.
Der Bürgermeister von Anderlecht Fabrice Cumps ist überzeugt, dass auch der jüngste Vorfall mit dem Drogenhandel rund um die Metrostation zu tun hat und fordert mehr Unterstützung für seine Gemeinde.
Innenminister Bernard Quintin (MR) kündigte für Montag eine Krisensitzung an. Dabei sollen neue strengere Maßnahmen im Kampf gegen die Drogenkriminalität beschlossen werden. Wichtig sei, den Bürgern zu zeigen, dass solche Vorfälle nicht hinnehmbar seien und dass die Regierung das auch nicht zulassen wolle, so Innenminister Quintin.
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