Die wallonische MR-Energieministerin Cécile Neven bestätigte noch am Morgen, dass die Kürzungen schon ab Freitag angewendet werden. "Wir sind zu diesen Sofortmaßnahmen gezwungen", sagte sie am Freitag im Radio der RTBF. "Denn wenn wir weitergemacht hätten wie bisher, könnten wir bald überhaupt keine Zuschüsse mehr auszahlen. Keinen einzigen Euro."
Am Donnerstag hatte die wallonische Regierung deshalb, aber wie aus heiterem Himmel angekündigt, die öffentlichen Zuschüsse für Renovierungsarbeiten zum Energiesparen um durchschnittlich 60 Prozent zu kürzen.
Sogar die Energie-Beratungsstellen der Region waren wohl nicht auf diese Entscheidung vorbereitet. In Mons klinkten sich am Freitag die Mitarbeiter der Beratungsstelle für zwei Stunden aus der Arbeit aus, um online einer Fortbildung zu folgen, die alles rund um die neuen Regeln erklärt. In Charleroi war der Ansturm fragender Bürger so groß, dass die Beratungsstelle sich gezwungen sah, zu schließen.
Kay Wagner