Die Rechnung der Gewerkschaften scheint aufgegangen zu sein. 60.000 bis 100.000 Teilnehmer - das ist schon ein klares Signal. Die nationale Kundgebung, zu der die drei großen Gewerkschaften aufgerufen hatten, richtete sich in erster Linie gegen die Reformpläne der neuen Koalition, vor allem in den Bereichen Arbeitsmarkt und Pensionen. Die Menschen seien besorgt und wütend angesichts der Maßnahmen, die die Regierung plane, hieß es von den Verantwortlichen der drei Gewerkschaften unisono.
Unweit der Parteizentralen von MR und Les Engagés - beide sind ja Teil der Föderalregierung - kam es zu Menschenansammlungen. Die Polizei sicherte die Gebäude ab. Es kamen Wasserwerfer und Tränengas zum Einsatz. Mehrere Personen wurden festgenommen. Zuvor waren Wurfgeschosse in Richtung des MR-Büros geflogen.
Für den 31. März haben FGTB und CSC zu einem Generalstreik aufgerufen. Und auch das sei nur eine Etappe, sagten die Vorsitzenden von CSC und FGTB, Vermorgen und Bodson. Auch danach würden die Proteste weitergehen.
Kopfschütteln bei den Arbeitgebern: Er könne ja die Besorgnis bei den Arbeitnehmern verstehen, sagte Pieter Timmermans vom Unternehmerverband FEB in der VRT. Nur seien auch die Unternehmer besorgt. Die Industrie sei zum dritten Mal in Folge geschrumpft. Und die Gewerkschaften glaubten anscheinend, dass das der richtige Moment für Streiks sei.
rtbf/belga/rop/moko