Die Gewerkschaften rufen am Donnerstag zum Protest gegen die Pläne der neuen Regierung De Wever auf, insbesondere in den Bereichen Arbeitsmarkt und Pensionen. Zu der zentralen Demonstration in Brüssel werden bis zu 50.000 Teilnehmer erwartet.
Es ist gefühlt schon ein "kleiner" Generalstreik, wenn auch nur in erster Linie der Öffentliche Dienst betroffen sein wird. So muss in den drei Regionen des Landes mit erheblichen Beeinträchtigungen im öffentlichen Nahverkehr gerechnet werden. Viele Busse und Straßenbahnen werden wohl in den Depots bleiben. Außerdem werden sich die Fluglotsen der Flugaufsicht Skeyes an dem Protest beteiligen. Alle Starts und Landungen müssen gestrichen werden, so auch am Brussels Airport, wie ein Sprecher in der VRT bestätigte.
Bei der Post, die ja ohnehin schon teilweise bestreikt wird, wird am Donnerstag noch weniger gehen als am Mittwoch. Und auch in den öffentlichen Verwaltungen wird man am Donnerstag wohl nicht so viele Mitarbeiter antreffen. Auch viele Lehrkräfte wollen sich an dem Protesttag beteiligen, in Brüssel oder auch in anderen großen Städten des Landes. Die SNCB wird ihrerseits sogar Sonderzüge einsetzen, um die Demonstranten zu den Kundgebungen und dann auch wieder nachhause zu bringen.
Brüssel sollte man am Donnerstag in jeden Fall unbedingt meiden. "Fahren Sie mit dem Zug, oder bleiben Sie im Homeoffice", empfahl eine Polizeisprecherin.
Für Montag, den 31. März, haben die sozialistische und christliche Gewerkschaft dann einen landesweiten Generalstreik gegen die Sparmaßnahmen der neuen Föderalregierung angekündigt. Der Streik soll 24 Stunden dauern.
Beide Gewerkschaften rufen ihre Mitglieder auf, die Arbeit niederzulegen. Es wird erwartet, dass sie Streikposten errichten, um den Zugang zu den Betrieben zu blockieren. Je nachdem wie groß der Zuspruch ist, könnten auch öffentliche Einrichtungen wie Schulen oder Behörden betroffen sein.
Die sozialistische Gewerkschaft hatte schon vergangene Woche einen Generalstreik angekündigt, als Auftakt zu einem "Protest-Marathon". Die christliche Gewerkschaft stimmte erst am Dienstag auf Druck ihrer Basis zu. Die liberale Gewerkschaft hatte sich vergangene Woche bereits klar gegen einen Generalstreik ausgesprochen.
Zehnergruppe: Erstes Treffen offen und konstruktiv verlaufen
vrt/vk/rop