In der Brüsseler Gemeinde Anderlecht hat es in der Nacht zu Freitag wieder eine Schießerei gegeben. Diesmal gab es ein Todesopfer. Das hat Bürgermeister Fabrice Cumps (PS) in der RTBF mitgeteilt.
Es ist der dritte Zwischenfall dieser Art in drei Nächten in Anderlecht. Diesmal ereignete sich die Schießerei allerdings nicht in der Nähe der Metrostation Clemenceau, sondern im Stadtviertel Peterbos, das als Drogenumschlagplatz gilt.
Bei dem Todesopfer handelt es sich um einen Mann, der bislang noch nicht identifiziert wurde. Ob er in Drogengeschäfte verwickelt war oder zufällig Opfer wurde, wird noch ermittelt.
Die verschiedenen Polizeizonen der Brüsseler Gemeinden wollen nun ihre Kräfte bündeln und verstärkt gemeinsam auftreten, um die Sicherheit zu gewährleisten. Das haben die Bürgermeister am Donnerstag auf einer Konferenz beschlossen. Ab Freitag werden Beamte vor allem in den Polizeizonen Brüssel-Hauptstadt, Anderlecht und Brüssel-Süd verstärkt patrouillieren.
Der neue föderale Innenminister Bernard Quintin (MR) fordert, die sechs Polizeizonen in Brüssel zusammenzulegen, um die Drogengewalt in den Griff zu bekommen. Quintin und Justizministerin Annelies Verlinden (CD&V) haben eine Arbeitssitzung einberufen, an der auch der Generalkommissar der föderalen Polizei, Eric Snoeck, die nationale Drogenkommissarin Ine Van Wijmersch und der Prokurator des Königs von Brüssel, Julien Moinil, teilnehmen. Ziel sei es, die Drogenkriminalität gemeinsam zu bekämpfen und für Sicherheit in der Bevölkerung zu sorgen, sagte Quintin auf einer Pressekonferenz.
Die Zusammenlegung der verschiedenen Brüsseler Polizeizonen ist im Regierungsabkommen der neuen Koalition festgeschrieben.
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