Die flämische Sozialministerin Caroline Gennez (Vooruit) spricht sich für ein mögliches Verbot sozialer Medien für Kinder aus. Sie fordert eine ernsthafte Debatte hierüber in der Gesellschaft und der Regierung.
Anlass ist die gestiegene Zahl von Suizidversuchen und suizidalen Gedanken bei Kindern und Jugendlichen. Dass selbst Grundschulkinder solch düstere Gedanken hätten und sich selbst verletzen wollten, müsse alle sehr beunruhigen, so Gennez.
Ihrer Meinung nach sind die sozialen Medien ein Hauptverursacher für psychische Probleme. Durch Social Media könnten Mobbingtäter ihre Opfer 24 Stunden am Tag terrorisieren. Es gebe völlig unrealistische Schönheitsideale, Bilder von brutaler Gewalt und Fake News, die zusammen einen extrem gefährlichen Cocktail ergäben.
Die flämische Medienministerin Cieltje Van Achter hatte sich bereits gegen ein solches Verbot ausgesprochen. Sie verweist auf den flämischen Koalitionsvertrag. Er sieht eine Studie vor über die Auswirkungen der sozialen Medien auf das psychische Wohlbefinden von Kindern. Es erscheine ratsam, diese Studie dringend und gründlich durchzuführen.
Soziale Medien seien wichtig für junge Menschen. Es komme auf Medienkompetenz an, damit die junge Generation den Umgang mit sozialen Medien lerne.
belga/fk