Der ehemalige Justizminister Koen Geens (CD&V) hat seine persönliche Verantwortung im Fall Julie Van Espen eingeräumt und will sich formal bei der Familie der ermordeten Studentin entschuldigen.
Ein Richter hatte am Donnerstag diese Woche entschieden, dass der belgische Staat am Tod von Julie Van Espen eine Mitverantwortung trägt.
Geens war zum Zeitpunkt der Tat Justizminister. Die von ihm vorgenommenen Kürzungen hätten dazu geführt, dass es nicht genügend Personal gab, räumte Geens ein. Das Urteil gegen den belgischen Staat bezeichnete er als einen "willkommenen Präzedenzfall".
Julie Van Espen wurde im Mai 2019 vergewaltigt und ermordet. Ihr Mörder war durch Verschleppung eines Verfahrens auf freiem Fuß, obschon er wegen einer früheren Vergewaltigung bereits verurteilt war.
Der aktuelle Justizminister Paul Van Tigchelt (Open VLD) und die belgische Justiz werden in Kürze formell bei der Familie um Entschuldigung bitten. Das hat Van Tigchelt am Sonntag im Flämischen Rundfunk angekündigt.
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