Die Gewerkschaften bei Audi machen noch einmal Druck. Für kommenden Montag haben sie einen Aktionstag angekündigt. Auch damit wollen sie versuchen, die Werksleitung, die die Verhandlungen über einen Sozialplan für alle Mitarbeiter des Werks als beendet betrachtet, doch noch zum Einlenken zu bewegen.
In sechs Verhandlungsrunden hatten sich die Sozialpartner auf keinen Plan einigen können. Die Werksleitung will jetzt jedem einzelnen der 3.000 Mitarbeiter bei Audi Brüssel ein persönliches Angebot über eine Abfindung unterbreiten.
Die Gewerkschaften empören sich darüber und sprechen in einer gemeinsamen Stellungnahme von einem gefährlichen Präzedenzfall. Sie fürchten, dass das Verhalten der Werksleitung von Audi Brüssel Schule machen könnte. Die belgischen Regeln für eine sozialverträgliche Abwicklung von Massenentlassungen könnten dadurch untergraben werden.
Audi will das Werk in Brüssel Ende Februar komplett schließen.
Kay Wagner