Auch beim sechsten Versuch hat es nicht geklappt: Obwohl Vertreter der Gewerkschaften und der Unternehmensleitung von Audi-Brüssel bis in die frühen Morgenstunden verhandelt haben, trennten sie sich ohne Einigung. Einen Sozialplan für alle Mitarbeiter des Werks wird es damit nicht geben. So der aktuelle Stand.
Die Unternehmensleitung will sich jetzt direkt, ohne Umweg über die Gewerkschaften, an die Mitarbeiter wenden, um jedem einzelnen ein Abfindungsangebot zu unterbreiten. Auf freiwilliger Basis können die Mitarbeiter das dann akzeptieren, oder nicht.
Das Budget, das Audi für diese Abfindungen vorsieht, sei doppelt so hoch wie die gesetzlichen Vorschriften, sagte ein Audi-Sprecher der Nachrichtenagentur Belga. Damit wolle das Unternehmen den Einsatz der Mitarbeiter für Audi würdigen und sie beim Start in ein neues Berufsleben unterstützen.
Die Gewerkschaften reagieren empört auf die Ankündigung der Audi-Direktion, mit den Beschäftigten individuelle Abfindungen auszuhandeln zu wollen. Was die Direktion plane, habe es noch nie gegeben, sagte ein CSC-Hauptdelegierter bei Audi. Diese Idee sei bedauerlich und inakzeptabel.
Laut dem CSC-Delegierten hatten die Gewerkschaften vorgeschlagen, der Belegschaft ein Referendum über den letzten Sozialplanvorschlag vorzulegen. Die Geschäftsleitung habe dies nicht gewollt, weil sie selbst davon ausging, dass die Belegschaft den Vorschlag ablehnen würde.
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