In Belgien werden jeden Monat durchschnittlich zwei Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. In diesem Jahr wurden bereits 20 solcher Todesfälle registriert.
Das berichtet die VRT unter Berufung auf Informationen von Polizei und Staatsanwaltschaft. Die VRT zitiert dabei auch eine Sprecherin des Instituts für die Gleichstellung von Männern und Frauen. Demnach seien diese 20 Todesopfer nur die Spitze des Eisbergs.
So seien im vergangenen Jahr bereits 260 Fälle von potentiell tödlicher Partnergewalt gezählt worden. Zehn Prozent davon wären tatsächlich tödlich ausgegangen. Am Montag wird der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen begangen.
Gerechtigkeit für Opfer sexueller Gewalt: Banner an Brüsseler Justizpalast
Das Brüsseler Kollektiv "Front FéministeS" hat am Brüsseler Justizpalast ein Banner angebracht, um Gerechtigkeit für die Opfer sexueller Gewalt zu fordern. Die Aktion fand im Rahmen des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen statt.
Eine Sprecherin verwies auf eine Studie von Amnesty International, aus der hervorgeht, dass in Belgien 53 Prozent der Anzeigen wegen Vergewaltigung eingestellt werden. Außerdem würden nur vier Prozent der Opfer Anzeige bei der Polizei erstatten.
Grund sei die mangelnde Ausbildung innerhalb der Anlaufstellen und das Fehlen geeigneter Einrichtungen, um Opfer zu betreuen. Das Kollektiv rief die Politik zu einer gerichtlichen und sozialen Reform auf, um gegen diese Form von Gewalt anzukämpfen.
vrt/cd