Im westflämischen Izegem ist die lokale Liste Stip+ eine Koalition mit dem rechtsextremen Vlaams Belang eingegangen. Stip+ war der große Gewinner bei den Kommunalwahlen. Neuer Bürgermeister wird Kurt Grymonprez von Stip+. Mit Blick auf die Koalition mit dem Vlaams Belang sagte er, es sei keine einfache Entscheidung gewesen.
Zuerst gab es Koalitionsverhandlungen zwischen Stip+ und der gemeinsamen Liste aus CD&V und Vooruit. Eigentlich war man sich einig, doch in letzter Sekunde sprang die CD&V ab, weil sie die N-VA nicht hängen lassen wollte. Und somit sei dann nur noch der Vlaams Belang übrig gewesen. Grymonprez unterstrich, es handele sich um eine Entscheidung für Izegem und habe nichts mit der Politik auf nationaler Ebene zu tun.
Zusammen kommen die beiden Parteien auf eine knappe Mehrheit aus 15 von 29 Sitzen im Gemeinderat. Der Vlaams Belang wird zwei Schöffen im neuen Gemeindekollegium stellen.
Kurz nach Bekanntgabe der neuen Koalition gingen gut hundert Bürger dagegen auf die Straße.
Es ist bereits die zweite Koalition mit dem Vlaams Belang auf kommunaler Ebene seit den Gemeinderatswahlen. Zuvor war schon in Ranst in der Provinz Antwerpen der sogenannte Cordon sanitaire verletzt worden, auch dort ist der Vlaams Belang jetzt Teil einer Koalition.
Für die lokale Liste hatten auch einige Mitglieder der OpenVLD kandidiert. Sie sind aus der flämischen liberalen Partei ausgetreten. Damit kamen sie einem Parteiaustritt zuvor. Die OpenVLD lehnt eine Koalition mit dem Vlaams Belang ab.
rtbf/vrt/sh