Die Gewerkschaft CNE erwägt, rechtliche Schritte gegen die Direktion des Brüsseler Audi-Werkes einzuleiten. Das sagte ein CNE-Vertreter im Anschluss an eine außerordentliche Betriebsratssitzung.
Die Direktion habe erneut keine konkreten Informationen über mögliche Investoren preisgegeben, so der Gewerkschaftsvertreter. Dieses Schweigen stelle einen Verstoß gegen das Renault-Gesetz dar, denn dieses sehe vor, dass die Arbeitnehmervertretungen in einer ersten Phase konsultiert und über die möglichen Perspektiven informiert würden.
Nach Angaben von Peter D'hoore, dem Sprecher von Audi Brussels, stuft der deutsche Autokonzern die Pläne eines möglichen Investors, dessen Name aufgrund der vereinbarten Vertraulichkeit nicht genannt werden dürfe, als nicht lebensfähig ein. Man habe besagtem Investor mehr Zeit gegeben, um seine Offerte noch einmal zu überarbeiten. Das reiche aber immer noch nicht.
Während die Gewerkschaft rechtliche Schritte erwägt, will die Direktion ihrerseits die Suche nach möglichen Übernahmekandidaten noch nicht für beendet erklären. Sollte sich noch ein Bewerber melden, dann werde man sich mit dessen Angebot beschäftigen, sagte Sprecher Peter D'hoore.
Am Mittwoch soll erneut über einen Sozialplan verhandelt werden.
Audi will den Standort in der Brüsseler Stadtgemeinde Forest aufgeben. Insgesamt 3000 Menschen könnten deshalb ihren Arbeitsplatz verlieren.
belga/moko/rop