Es war ein bewegender Moment im Besuchsprogramm von Papst Franziskus: Unter dem Beifall vieler junger Menschen zog der Papst in die Aula Magna ein. Dass die Universität "Laudato Si" als Begrüßungslied ausgesucht hatte, war kein Zufall. "Laudato Si" heißt auch die Enzyklika von Papst Franziskus zum Thema Umwelt und Ökologie, in der er die Erschöpfung natürlicher Ressourcen und soziale Ungerechtigkeiten anprangert und zum verstärkten Einsatz für das Klima aufruft.
Rektorin Francoise Smeets wies auf die Bedeutung der Enzyklika hin und fügte an, dass die UCLouvain engagiert Verantwortung als Wissenschaftseinrichtung übernehme und helfen wolle, der Gesellschaft die Augen zu öffnen. Sie erinnerte an den Besuch von Papst Johannes Paul II 1985. Seitdem sei die Universität gewachsen.
Ein Video zeigte einen Abriss der Geschichte der Uni als Alma Mater seit der Gründung 1425 bis heute. Studenten verbanden ihre Gedanken, Sorgen und Fragen an den Papst mit der Enzyklika: Fragen zu Themen wie soziale und ökologische Verantwortung, aber auch zur Stellung der Frau. Die Gedanken waren in einem Brief zusammengefasst, den die Autorin und Schauspielerin Genevieve Damas vortrug.
Papst Franziskus zeigte sich beeindruckt und sagte, er habe viel Leidenschaft gespürt, aber auch Angst um die Zukunft. Er begegne ihr mit Hoffnung als Verantwortung. Der Abschluss der Begegnung mit swingendem Jazz schien Papst Franziskus gefallen zu haben. Und auch die Calotte, die traditionelle Studentenkappe, die er geschenkt bekam, setzte er sich gleich auf.
Hintergrund
Anlass des Papstbesuches war das 600-jährige Jubiläum der Katholischen Universitäten von Louvain-la-Neuve und Löwen, die eine gemeinsame Geschichte haben - bis zu ihrer Spaltung 1968 in eine flämische und eine französischsprachige Uni.
1425 unterzeichnete der damalige Papst Martin V. in Rom eine Bulle, die die Gründung der Universität bedeutete. Sie ist eine der ältesten der Welt.
Michaela Brück