Langsam wird die Spannung steigen bei nicht wenigen Menschen, die beim Besuch von Papst Franziskus in den nächsten Tagen für seine Sicherheit sorgen sollen. Wie viele das sind, wird öffentlich - zumindest noch - nicht kommuniziert.
Dass der Papstbesuch von langer Hand vorbereitet wurde, ist für Antoine Iseux, den Sprecher des Nationalen Krisenzentrums, eine Selbstverständlichkeit. "So ein Besuch muss immer gut vorbereitet werden", sagt er im Radio der RTBF. "Denn es sind eine Reihe von verschiedenen Diensten, die bei solchen Besuchen von Staatsoberhäuptern aktiv sind und auch bei Massenveranstaltungen, die wir auch haben werden."
Die Koordinierung dieser verschiedenen Dienste ist eine der Aufgaben, die über das Alltagsgeschäft hinausgehen und viel Arbeit bedeuten. "Wir arbeiten eng zusammen mit den Dienststellen des Vatikans, mit den lokalen Sicherheitsbeauftragten, der lokalen und föderalen Polizei, mit anderen Sicherheitsdiensten und auch mit dem Außenministerium."
Wie genau die Vorbereitung im Einzelnen abläuft, verrät Iseux nicht. Auskunft gibt er dagegen über die grundsätzliche Vorgehensweise. Dass zum Beispiel der bislang letzte Papstbesuch in Belgien als Vorlage dienen könnte, um den anstehenden Besuch von Papst Franziskus vorzubereiten, das sei ganz und gar nicht der Fall. "Bei der Sicherheit fangen wir immer bei Null an, mit einem weißen Blatt", sagt Iseux.
"Auf Basis der Erfahrungen der unterschiedlichen Dienste schauen wir, wie die Situation zurzeit aussieht in dem ganz bestimmten Kontext, den es gibt und worum es bei dem Ereignis geht. Die Sicherheitsvorkehrungen, die 1995 beim Besuch von Papst Johannes Paul II. getroffen wurden, werden wir deshalb nicht eins zu eins kopieren."
Sicherheitskräfte aus dem Vatikan
Papst Franziskus wird übrigens auch von seinen eigenen Sicherheitskräften aus dem Vatikan begleitet. Dort gibt es sowohl Gendarmen als auch die bekannte Schweizer Garde. Vertreter beider Gruppen sollen mit dem Papst zusammen nach Belgien reisen. Hier wird Franziskus an verschiedenen Orten sein und vor allem auch öffentlich auftreten. Was wiederum besondere Sicherheitsvorkehrungen bedeutet.
Mehrere tausend Menschen ganz nah am Papst: Klar, dass da spezielle Abstände eingehalten werden müssen. "Dafür werden die Sicherheitskräfte aus dem Vatikan und unsere Leute sorgen", sagt Antoine Iseux. Die Besucher müssten sich aber nicht speziell vorbereiten. Es reiche, sich an die Anweisungen vor Ort zu halten.
Gerade bei den öffentlichen Auftritten des Papstes sei im Vorfeld schon viel getan worden, um die Sicherheit für den Gast so hoch wie möglich zu gestalten. Die Tausenden von Menschen, die sowohl in Löwen als auch Neu-Löwen und vor allem bei der Messe am Sonntag auf dem Heysel-Gelände in der Nähe des Papstes sein werden, mussten sich bei der Vergabe der Tickets registrieren. Sie sollen am Tag der Veranstaltungen selbst mit Sicherheitsscannern durchleuchtet werden, Rucksäcke und Taschen sollten besser zu Hause gelassen werden.
Letztlich sei alles so wie bei anderen Großveranstaltungen, Konzerten zum Beispiel. Auch Drohnen, mit denen Besucher den Papst bei der Messe eventuell aus der Luft filmen möchten, seien verboten. "Weil sie auf die Menge herunterfallen können", begründet Antoine Iseux.
Kay Wagner